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Vogelhilfe83

Holzbetonnistkästen, Vor- und Nachteile?

Beitrag von Vogelhilfe83 »

Sonntag, 8. Juli 2012, 12:35

Einge von euch haben ja Holzbetonnistkästen.

Ich hatte bisher Holzbetonkästen für andere Vögel, die welche man sich halt in die Bäume hängt.
Es wird dort immer gesagt dass das Nestklima hier besser ist, keine Staunässe entsteht und es besser vor Temperaturschwankungen schützt.

Wie seht ihr das, wie gut werden sie angenommen, erhitzen sie sich zu stark in der Sonne, sollte man eine Aussenverkleidung durch Holz anbringen etc pp?

Ich habe mir überlegt für das Dach solche Holzbetonnistkästen zu bestellen und sie dann, damit es 'hübsch' genug ist, d.h. nicht auffällt, eine Holzverkleidung über die gesamte Nistkastenreihe zu machen so dass man nur die Einfluglöcher sieht die dann im Holz freigeschnitten sind.

Sollten sich die Kästen in der Sonne aufheizen würde ja die Holzverkleidung es weiter isolieren und verhindern dass es zu heiss wird.

Andererseits brüten die mauersegler ja auch direkt unter Dachschindeln wenn sie Platz finden und da drunter ist es ja im Sommer wirklich extrem warm.

Ich würde gerne Holzbeton nehmen weil es wetterfester und spechtsicher ist. Nicht allzuweit hocken immer die Spechte in 'ihren' Bäumen und die machen bekanntlich auch mal aus Nestlingen einen Snack.

Was stimmt nun, ist das Nestklima besser und isoliert gegen Temperaturschwankungen, oder heizt es sich mehr auf als Holz?
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martin
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Re: Holzbetonnistkästen, Vor- und Nachteile?

Beitrag von martin »

Sonntag, 8. Juli 2012, 13:15
Ich habe ja auch einen besetzten Kasten aus Holzbeton. Zur Erwärmung kann ich allerdings nichts sagen, weil der Kasten unter einem großen Dachvorsprung hängt und gerade mal am späten Abend etwas Sonne abbekommt.

Natürlich sollte man bei der Standortwahl möglichst einen kühlen Standort oder eine entsprechende Isolierung verwenden. Aber wichtige ist, dass die MS dort einziehen. Viele Naturnester bieten viel weniger Komfort als ein Nistkasten, der zudem noch sehr geräumig ist.
Gruss,
Martin
Mikkki

Re: Holzbetonnistkästen, Vor- und Nachteile?

Beitrag von Mikkki »

Donnerstag, 19. Juli 2012, 14:41
Hi,

war mal ein paar Wochen im Süden unterwegs,und arbeite mich mal durchs Forum durch, ganz schön was nachzuholen.

Holzbeton eignet sich nicht bei Sonnenbestrahlung, zumindest dann nicht wenn mehr als 2 Stunden Sonne drauf scheint. Es heizt sich tierisch auf. Leg mal einen solchen Kasten in die Sonne. Den kann man nach ein paar Stunden kaum noch anfassen. Die Hitze kommt auch durch. Mußte ich schmerzlich bei einem Meisengelege miterleben, eigentlich dachte ich die Beschattung reicht, war aber nicht so.

Anders dickes Holz: Holz isoliert sehr gut, da es die Wärme zum einen nur sehr schlecht leitet. Zum anderen wird auch bei entsprechendem Anstrich mehr Strahlungsenergie reflektiert. Bei 4-5 Stunden sommerlicher Sonneneinstrahlung ist 3-4 cm dickes Holz mit Beschattungsbrettchen wohl ausreichend. Leider auch dann entsprechend schwer. Guck mal in meine Beschreibungen zu den Dreieckskästen von mir, haben sich bislang ewährt.

Mikkki
Mikkki

Re: Holzbetonnistkästen, Vor- und Nachteile?

Beitrag von Mikkki »

Nochmals ich, hi

hab mir was zu dem Specht überlegt. Bei einer Fluglochverblendung aus Holz könnte man entlang den Rändern des Lochs Schrauben eindrehen, so dass sie das Loch quasi einrahmen.
Alle 6-8 mm eine Schraube müßte reichen. Ggf. vorbohren. Wichtig ist nur dass der Schraubenkopf so tief eingedreht wird, dass sich MS nicht verletzen können. Sollte aber gehen. Dem Specht dürfte das kaum schmecken. Vielleicht gehen auch Krampen, die könnte man mit dem Hammer entlang des Lochs einschlagen.

Mal sehen , was da so noch an meinem geistigen Auge vorbeirattert, gefährlich wird der Specht aber nächste Saison nicht ehr, soviel steht mal fest.

Mikkki
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martin
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Re: Holzbetonnistkästen, Vor- und Nachteile?

Beitrag von martin »

Donnerstag, 19. Juli 2012, 19:35
Ich denke auch, er wirds verdammt schwer haben :))
Gruss,
Martin
Marcel
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Re: Holzbetonnistkästen, Vor- und Nachteile?

Beitrag von Marcel »

Donnerstag, 19. Juli 2012, 20:13
Der Specht meißelt auch an einer anderen Stelle den Nistkasten auf, dürfte also nicht so viel bringen. Aber eine interessante Beobachtung habe ich gemacht. Ein Buntspecht hat einen meiner Nistkästen von außen untersucht und wurde sofort von 1 Mauersegler mehrmals scharf angeflogen, der Specht zog sogleich weiter! Mauersegler verteidigen ihr Nest vehement gegen Eindringlinge, bloß bei Rabenvögeln dürfte es schwer werden.
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martin
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Re: Holzbetonnistkästen, Vor- und Nachteile?

Beitrag von martin »

Freitag, 20. Juli 2012, 09:04

Zitat von »Marcel«
Mauersegler verteidigen ihr Nest vehement gegen Eindringlinge, bloß bei Rabenvögeln dürfte es schwer werden.



Denke nicht, dass Rabenvögel den Kasten knacken können, oder?
Gruss,
Martin
Mikkki

Re: Holzbetonnistkästen, Vor- und Nachteile?

Beitrag von Mikkki »

Freitag, 20. Juli 2012, 10:45
Hi,

stimmt, Rabenvögel, sprich Elstern und Krähen müssen lediglich daran gehindert werden in das Einflugloch hacken zu können. Bei Nistkästen unter Dachvorsprüngen ist das leicht. Die Vögel können da nicht auf den Nistkasten aufsitzen. Bei Nistkästen wo dies möglich ist, sollte man beispielsweise Dachpappe oberhalb des Einfluglochs überstehen lassen, so ca. 6 cm. Sobald da Gewicht drauf kommt, biegt sich die Angelegenheit, das hassen die Tiere, wenn die Sitzgelegenheit verschwindet. Es geht aber auch ein schräg über den Kästen angebrachtes Brett. Wichtig ist auch, dass sich Feinde nicht seitlich dem Einflugloch nähern können, darauf muß man dringend aufpassen wenn man den Nistkasten irgendwo draufstellt. Am Fensterbrett darf da keine Lücke zur Wand entstehen.

Ungeignet sind Raupenleimringe und Taubenabwehrnägel. Hier könnten suchende Mauersegler in Lebensgefahr geraten.

Mikkki
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