Überregionales Forentreffen vom 06.-07.07.2024 Nähe Hannover - Infos für angemeldete User hier
Anmeldung ab sofort möglich! (siehe Infoseite, letztes Update: 30.01.2024)
Infos zu Nistkästen, Ausstattung, Hitzeschutz, Kameraeinbau
Ruhrman1969

Nistkästen für ein überhängendes Satteldach

Beitrag von Ruhrman1969 »

Freitag, 6. April 2012, 14:16
Man benötigt:







Bretter: 40 x 80 cm und 20 mm stark. Diese werden auf Sparrenmaß geschnitten. Meist 60-65 x 40 cm.



Dann noch Seitenteile bzw Mittelteile, die ebenfalls in der Tiefe 40 cm haben müssen und zudem angepasste Höhe haben müssen, so wie das Dach die schräge hat. Bei mir waren die Mittel- bzw Seitendreiecke 40 x 20 cm und laufen auf 0 aus .... Dreiecke eben ...




Einfluglöcher und Abringung habe ich dann hier erklärt:



Hier eine Skizze, wo die Kästen angebracht werden:

(Sorry für die Werbung :-( )

http://s7.directupload.net/file/d/2818/oaeb7ily_jpg.htm
Mikkki

Nistkästen für Dachüberstand

Beitrag von Mikkki »

Sonntag, 8. April 2012, 12:36
Hallo zusammen,

Nistkästen für Mauersegler haben eine Menge Kriterien zu erfüllen, damit sie von den Tieren angenommen werden, und damit die Brut auch tatsächlich erfolgreich ist. Kennt man sich allerdings ein bisshen damit aus, ist dies alles kein Problem, Klippen kann man dann leicht umschiffen.

Wichtig ist der Ort der Anbringung: Entsprechend dem Suchmuster der Tiere nahe an der Dachkante. MS tun sich manchmal etwas schwer neue Nistmöglichkeiten zu entdecken, je näher an der Dachkante die Nistmöglichkeit it, desto besser. 6-7 m Höhe wären schon ideal, bei freier Anflugmöglichkeit.

Ideale Ausrichtung des Nistkastens wäre der Südosten, weniger geeignet wegen der Hitzeentwicklung sind der Süden und Südwesten. Leider ist es nicht überall möglich hierauf Rücksicht zu nehmen, bei mir hängen die Kästen auch in südlicher Ausrichtung, sind aber entsprechend isoliert, damit leider aber auch sehr schwer. Kästen in Holzbeton oder anderem steinähnlichen Material sind für die Südseite nicht geeignet, es sei denn sie werden komplett beschattet.

Die Grundfläche des Kastens sollte 20* 30 cm betragen, ggf. gerne auch ein bisschen mehr, Höhe ebenfalls 15-20 cm.
Geeignetes Material zur Herstellung ist Holz, auch Schichtholz, kann man gut bearbeiten.

Anstrich mit nicht schädlicher Farbe, bei Anbringung Südseite möglichst hell, da wärmeabweisend.

Einflugloch genau 30 mm hoch, zwischen 65 und 80 mm lang, sogenanntes Seglerlangloch, Stare gelangen nicht hinein.

Ich persönlich fertige Blenden mit genau diesen Einfluglochmaßen und befestige sie an der Frontseite oder auch Seitenwand des Nistkastens.
Die Löcher im eigentlichen Kasten sind dann etwas größer beispielsweise 40mm * 80 mm. So umgeht man die Notwendigkeit die komplette Front neu zu machen, wenn das Loch zu groß geworden sein sollte. Für Starenschutz ist da 1mm entscheidend.

Zuguterletzt gilt es noch den Tieren eine Nestmulde zur Verfügung zu stellen, hier reicht bereits eine Styrodurplatte mit Loch, ca6-7 cm Durchmesser, zum Rand hin angeschrägt.
So hier ein Beispiel, die Front besteht aus 2,5 cm schichtholz, Styrodur als Isolierung nochmal 3 cm dick.

Viele Grüße

Mikkki
Dateianhänge
Styrodur.JPG
Styrodur.JPG (32.06 KiB) 7129 mal betrachtet
S6301540.JPG
S6301540.JPG (34.48 KiB) 7129 mal betrachtet
S6301539.JPG
S6301539.JPG (38.89 KiB) 7129 mal betrachtet
Benutzeravatar
martin
Foren-Unterstützer
Beiträge: 611
Registriert: Fr 2. Dez 2016, 19:39

Re: Nistkästen für ein überhängendes Satteldach

Beitrag von martin »

Sonntag, 8. April 2012, 12:49
Ich selbst verwende ja gekaufte Nistkästen. Da nicht jeder handwerkliches Geschick mitbringt, ist dies vermutlich auch eine sehr verbreitete Möglichkeit der Nistplatzbereitstellung. Diese Kästen verfügen natürlich nicht über eine Nistmulde. Um den Seglern das extrem aufwendige Suchen von Baumaterial in der Luft zu ersparen, sollten in diesem Fall dann eine Reihe von Grashalmen (5-10 cm lang) in den Kasten gegeben werden. Diese werden von den Seglern dann gern zum Nestbau verwendet und hierzu miteinander verklebt.
Gruss,
Martin
Ruhrman1969

Re: Nistkästen für ein überhängendes Satteldach

Beitrag von Ruhrman1969 »

Sonntag, 8. April 2012, 20:36
Danke Mikki ! :thumbup:

Sehr interessant und Super Kasten, den du da gebaut hast ! :thumbsup:
Mikkki

Nistkästen allgemein

Beitrag von Mikkki »

Montag, 9. April 2012, 12:33
Hallo zusammen,

ich hab noch vergessen zu berichten, dass der Kasten letztes Jahr auch angenommen worden ist, d.h. die Tiere stören sich nicht an der hellen Nistmulde aus Styrodur. Zumindest in dieser Hinsicht sind MS also einfach. Normalerweise sind Holzfaserplatten ( z.B. Pavatex) sehr geeignet als Nestmulde. Leicht zu bearbeiten, und zieht keinerlei Fäden.

Standard-Nistkästen sind stellenweise von hoher Qualität, manchmal aber für die gegebene Situation völlig ungeeignet- eben Standard. Manchmal ist die Grundfäche zu klein oder zu glatt, das Einflugloch zu groß oder zu hoch angebracht usw.usw.

Kästen aus relativ dünnen Brettern sind zwar schön leicht, isloieren aber nicht gegen Hitze und Kälte. Unter einem großen Dachvorsprung in südöstlicher Richtung mag das gutgehen, in allen anderen Richtungen allerdings eher nicht. Der Bruterfolg ist gefährdet. Wenn man also die Kriterien für einen gut gemachten Kasten kennt, und die Ansprüche der Tiere, so kann man auch als Neueinsteiger relativ schnell und gut beurteilen, ob die Nistgelegenheit, die man anbringen möchte gut ist, und ob sie an dieser Stelle überhaupt Sinn macht. Ähnliche Überlegungen müssen für Kästen aus steinähnlichem Material gelten. ( Für Sonnenplätze Südseite ohne Zusatzbeschattung nach meiner Meinung nicht geeignet)

Wenn man selbst bastelt, kann man wesentlich besser auf die Bedingungen eingehen, die man selbst vor Ort hat. Im Regelfall ist dies auch viel einfacher als man zunächst denkt.

Das schöne an diesem neuen Forum ist die Entwicklungsmöglichkeit von Themenbereichen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass hier viele Individuallösungen eingestellt werden, alles an einem Platz. Und Fragen werden natürlich auch beantwortet, gerade auch von Neueinsteigern.

Viele Grüße

Mikkki
Benutzeravatar
martin
Foren-Unterstützer
Beiträge: 611
Registriert: Fr 2. Dez 2016, 19:39

Re: Nistkästen für ein überhängendes Satteldach

Beitrag von martin »

Montag, 9. April 2012, 12:54

Zitat von »Mikkki«
Das schöne an diesem neuen Forum ist die Entwicklungsmöglichkeit von Themenbereichen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass hier viele Individuallösungen eingestellt werden, alles an einem Platz. Und Fragen werden natürlich auch beantwortet, gerade auch von Neueinsteigern.



Überlegt man, dass das Forum erst drei Tage alt ist, ist das schon der Hammer was hier abgeht. Erstmal danke an alle die mitmachen. Ich sehe für dieses Forum wirklich viel Potential.
Gruss,
Martin
Marcel
Beiträge: 135
Registriert: So 4. Dez 2016, 20:53

Re: Nistkästen für ein überhängendes Satteldach

Beitrag von Marcel »

Samstag, 2. Juni 2012, 15:53
@Ruhrman und Mikkki echt klasse eure selbstgebastelten Kästen! Die Idee mit den Kreidestreifen an der Auswand ist cool! Bin echt gespannt was ihr berichtet, wie viele Kästen angenommen werden.
Vogelhilfe83

Re: Nistkästen für ein überhängendes Satteldach

Beitrag von Vogelhilfe83 »

Sonntag, 17. Juni 2012, 18:57
@Ruhrmann

Ich habe hier etwas ähnliches vor, da ich Sorgen habe dass mir eventuell die Mauersegler wenn welche kommen sollten, auch in die Spatzenkästen klettern da Mauersegler dafür bekannt sind Spatzen zu verfolgen um deren Nistplätze in Mauerspalten zu übernehmen, ist die Sorge berechtigt.

Vor allem da hier auch schon Segler umgekommen sind wenn sie nicht mehr aus den Kästen/Spalten herauskkamen weil sie sich verschätzt haben .

Ich plane den Kasten so dass der Einschlupf unter der Regenrinne ist, dort wo normalerweise die Spatzen dann unterhalb der Regenrinne in das Dach und die Isolierung schlüpfen würden.

Die Dachsparren gehen also bis zur Regenrinne ..zwecks besserer Durchlüftung wollte ich wissen ob es nun ok wäre die 3cm Vorderseite also nun komplett offen zu lassen da das Einschlupfloch für Mauersegler eh nicht höher sein muss als 3cm, dafür ist der Kasten dann 40cm tief und jedes Abteil 20 cm breit..4 Kästen gingen so jeweils zwischen zwei Dachsparren(80cm lang insgesamt) minus ein paar Zentimeter wenn ich die Zwischenwände einschraube.

Oder wäre es besser statt einer völlig offenen Front (die nur max. 3 cm hoch ist), doch größtenteils zu schließen und nur Schlupflöcher freizulassen?

Heran bzw hereinkommen tun hier bisher nur die Spatzen die sich bisher unter das Dach gequetscht haben zum Brüten was ich jetzt verhindern will und dass sie mir in die Kästen gehn.

Damit mir hier kein Segler vernglückt und die Spatzennistplätze dummerweise in einer günstigen Einflugschneise liegen so dass sich Segler auch dafür interessieren könnten, will ich sie Seglersicher konstruieren mit einem Spatzenappartment in der Rückseite falls die vorderen Kästen tatsächlich von Seglern bezogen werden.

Hiermal ein paar Bilder zum besseren Verständnis

Hier kommen die Kästen hin




Dort sieht man wo die Spatzen wohnen, also direkt im Dach




Nistmaterial ragt unter dem Dach heraus, piepsen hört man es auch recht lautstark und die Eltern fliegen auf die Regenrinne und schlüpfen dann dahinter? unter das Dach, gefährlich für Spatzen und Segler.


Und so sollte dann der Doppelnistkasten aussehn, Vorderseite Mauersegler bzw Spatzen solange bis Mauersegler einziehen und die Rückseite dann für die Spatzen da hier etwa 30 Paare unter dem Dach hausen und ich sicher gehn will das genug Nistmöglichkeiten da sind um sie von dort fernzuhalten.

Da beide gerne in Kolonien brüten, dürfte diese Lösung annehmbar sein. Der steile Spatzenkasten liegt an der Rückseite , dem Haus zugewandt verirrt sich dort auch kein Segler hin. Der Balken fängt auch eine eventuelle Verschmutzung durch die Spatzen auf so dass nichts auf dem Boden landet wo man entlanggeht. Die Spatzen sitzen dort aber gerne, so sollten sie die neue Nistmöglichkeit auch finden.
Benutzeravatar
martin
Foren-Unterstützer
Beiträge: 611
Registriert: Fr 2. Dez 2016, 19:39

Re: Nistkästen für ein überhängendes Satteldach

Beitrag von martin »

Sonntag, 17. Juni 2012, 19:52
Also zunächst mal eine Meinung zum Kasten selbst. Ich würde das Einflugloch für die Segler nicht größer machen als nötig und schon gar nicht die ganze Front offen lassen. Mauersegler brüten ja in der hintersten Ecke des Kastens. Also dem Einflugloch entgegengesetzten Ende. Wenn die ganze Front offen ist, kannst du die Uhr danach stellen, dass die heranwachsenden Jungen an den Rand krabbeln und herausfallen. Ausserdem sind nicht wenigen Freßfeinden dann Tür und Tor geöffnet. Auch der Wetterschutz ist ein Aspekt. Also bitte die Einflugöffnung nicht größer als Seglerlangloch (max. 65 x 32 mm), wenn es irgendwie geht.
Gruss,
Martin
Vogelhilfe83

Re: Nistkästen für ein überhängendes Satteldach

Beitrag von Vogelhilfe83 »

Sonntag, 17. Juni 2012, 20:08
Hm gut das mit dem herausfallen bzw Fressfeinde war bei den Spatzen kein Problem, dann werde ich wohl noch kleine Kanthölzer zuschneiden müssen und damit die Front bis auf einen Einschlupf zumachen.

Wetterschutz, nun es liegt geschützt unter dem Dach, südlich gewandt mit 'Dachvorsprung'.

Der schmale Einschlupf dürfte ja den Mauerseglern entgegenkommen, den Plan kann man dann so lassen wie er ist?

Die Viererkästen werden dann aus 2cm dickem Fichtenholz geschraubt und mit weisser, wasserdampfurchlässiger Farbe passend zu den Balken gestrichen was dann auch noch gegen die Erwärmung im Sommer helfen dürfte.


Mit was würdet ihr streichen wenn nötig, Holzlasur, atmungsaktive Farbe auf acrylbasis?
Antworten