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Abgesehen von der Schaffung von Nistmöglichkeiten für Mauersegler steht hier alles, wie wir der bedrohten Vogelwelt und Natur helfen können.
Mikkki

Re: Findelkinder / Mauersegleraufzucht

Beitrag von Mikkki »

Sonntag, 23. November 2014, 13:30
Hi Sylvi,

ich für meinen Teil finde, dass Du da einen richtig tollen Job machst!! :thumbsup: :thumbsup: Ich selbst hab allerdings von Mauersegleraufzucht nicht den Hauch einer Ahnung. Normalerweise entspicht es meinem Typus dann, wenn ich also nichts mit Gewicht beisteuern kann, einfach den Mund zu halten,bevor ich entweder das Thema verwässere,falsche Dinge darstelle, oder sonstwie störe. Insofern bitte ich meinen Dank als höchstes Lob zu werten. Wenn Du natürlich einfach Lust hast Dich auszutauschen, und dabei absolute Anfängerdinge in Bezug auf Aufzucht akzeptierst, sehr sehr gerne.

Ich hab mich Z.B. gefragt ob die gezeigten Tiere wg der ausgefransten Schwingenenden voll flugfähig werden können. Woran liegt das überhaupt?? Können sie sich da noch selbst putzen oder ist das der Bodenhaltung geschuldet?? Wie oft üssen die Tiere noch gefüttert werden?? Fressen sie selbständig??


Viele Grüße aus Düsseldorf

Mikkki
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Sylvi
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Re: Findelkinder / Mauersegleraufzucht

Beitrag von Sylvi »

Sonntag, 23. November 2014, 14:18
Danke Mikkki,
ich füttere 5x täglich, alle 3 Stunden.
Es liegt an den nicht vorhandenen Steuerfedern, die Schwanzfedern, das sie fluuntauglich sind.
Auch wenn nur eine Schwungfeder fehlt, könnte es für den Segler fatal enden. Er ist ein Dauerflieger, braucht also völlig intaktes Gefieder.

Bei Erika und Roy war es falsche Fütterung beim Finder, auch Dexter war dort, Dexter und Roy hatten sogar einen Schnabelbruch, mehr muß ich über diese Füttung wohl nicht sagen.

Balu hat die Federn verloren, Neue schieben schon, auch bei Dexter ist es nur eine Schwungfeder. Da die Schwungfedermauser ca. März / April beginnt, haben diese beiden gute Chancen, von mir aus zu starten.
Erika und Roy müßten geschiftet werden, wenn sie nicht bis 2016 warten sollen :huh:

Aber ich habe keine Info, ob und wann sie bereit sind, meine 2 Segler zu nehmen :rolleyes:
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martin
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Re: Findelkinder / Mauersegleraufzucht

Beitrag von martin »

Sonntag, 23. November 2014, 21:02
Zitat von »Sylvi«
Erika und Roy müßten geschiftet werden, wenn sie nicht bis 2016 warten sollen


Was heißt das konkret? Erkläre mal.
Gruss,
Martin
Mikkki

Re: Findelkinder / Mauersegleraufzucht

Beitrag von Mikkki »

Sonntag, 23. November 2014, 22:55
Hi,

das kann ich . In einer OP werden einem MS Schwungfedern eines verstorbenen MS in die Schwinge eingesetzt. So erhält er die Flugfähigkeit zurück, wenn die eigenen Federn zerstört sind. Die OP ist allerdings aufwendig.

Für das Individuum mag dies lebensrettend sein, ich finde es auch gut, dass es diese Lösungsmöglichkeit gibt, allerdings könnte, wenn nur mehr Menschen mal an die Mauersegler dächten durch einfaches Anbringen von Nistkästen an geeigneten Stellen für die Art viel mehr getan werden.

Trotzdem: Wenn ich die Zeit und die Möglichkeit hätte, hätte ich wahrscheinlich auch schon längst einen ganze Zoo hier.

Viele Grüße

Mikkki
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Sylvi
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Re: Findelkinder / Mauersegleraufzucht

Beitrag von Sylvi »

Montag, 24. November 2014, 08:30
Auch in guten Nistkästen kommt es vor, das Jungsegler nicht ausreichend ernähert werden können. Erinnert euch an 2013 eine Katastrofe für die Segler, es war zu lange, zu kalt und gab keine Insekten. Da sind Gefiederschäden vorprogramiert.

Die Schwungfedern, also, die Flügel, mausen im darauffolgendendem Jahr nach den Schlupf, der Schwanz erst 2 Jahre danach.
In Frankfurt wird seit Jahren erfolgreich Geschiftet, aber aus Mangel an Personal ist es dieses Jahr so, das in vielen Pflegestellen noch "Winterlinge" auf die lebensrettende OP warten.
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martin
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Re: Findelkinder / Mauersegleraufzucht

Beitrag von martin »

Montag, 24. November 2014, 16:08
Zitat von »Sylvi«
In Frankfurt wird seit Jahren erfolgreich Geschiftet, aber aus Mangel an Personal ist es dieses Jahr so, das in vielen Pflegestellen noch "Winterlinge" auf die lebensrettende OP warten.


Die könnten ja wohl sowieso erst im Frühjahr starten. Da ist jetzt keine Eile, oder?
Gruss,
Martin
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Sylvi
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Re: Findelkinder / Mauersegleraufzucht

Beitrag von Sylvi »

Montag, 24. November 2014, 16:45
Ist nicht ganz richtig, Martin, sie werden mit dem Flieger nach Spanien oder Frankreich gebracht, wo es grad am wärmsten ist.
Der nächste Transport ist am 10. Dezember ;) die letzte sind grad weg, am 17. November
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Vino
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Aufzucht Mauersegler

Beitrag von Vino »

Hallo ihr Lieben,

ich bin seit 2 Wochen im Besitz eines kleinen Mauerseglers, der damals scheinbar aus seinem "Nest" gefallen war und dehydriert auf der Straße lag. Zum damaligen Zeitpunkt hatte er hauptsächlich Spulen und die Augen öffneten sich erst 2 Tage später. Da ich nicht wusste, was ich für ein Exemplar mit heim genommen hatte, habe ich am ersten Tag mit einer Mischung aus Quark+Eigelb gefüttert.

Die folgenden Tage habe ich weitestgehend auf Heimchen umgestellt, wobei er noch immer nach der Mischung giert. Die erste Wiegung ergab 38g; der Höchststand vor 2 Tagen lag bei 52g. Er hat sich optisch sehr gut entwickelt. Das Federkleid ist fast vollständig. Die Schwanzspitze ragt ca 1cm über den Schwingen. Seit dem Fundtag sucht er permanent meine Nähe und kuschelt scheinbar auch mit mir. Ein Besuch beim Tierarzt ergab keine Auffälligkeiten und vor allem keine Brüche.

Seit ca. 5 Tagen macht er seine ersten Kletter- und Flugversuche, sodass ich nun seine Schlafbox vergrößern musste. Seitdem nimmt er an Gewicht ab (derzeit 48g) und ist nachtaktiv geworden. Tagsüber hängt er die ganze Zeit an mir und döst. Ist das das Zeichen, dass er langsam für sein großes Abenteuer bereit ist?

Was mir Sorgen bereitet, sind die Geräusche, die er von sich gibt. Seit dem Fundtag hat er ein Knacken/Rascheln, wenn er atmet (?) Oder ist das sein Herzschlag? Wenn er entspannt ist, ist das Geräusch weg.
Des Weiteren fiepst er nun seit ca. 1 Woche...so gut wie dauerhaft (außer im Schlaf oder wenn er neugierig ist) Er bekommt genug Futter und auch Wärme. Sein Kot ist wie aus dem Bilderbuch. Kann es sein, dass er auch hier seinen Ruf übt?

Hat Jemand Erfahrungen hinsichtlich Unterstützung beim Fliegen leisten oder schaffen die das selbst?

Ich danke schon einmal für eure Rückmeldungen 🙂
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Markus
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Re: Aufzucht Mauersegler

Beitrag von Markus »

Hallo Vino,

Willkommen im Forum :thumbup:
Vino hat geschrieben: Mi 10. Jul 2019, 09:24 habe ich am ersten Tag mit einer Mischung aus Quark+Eigelb gefüttert.
Du kannst von Glück sagen dass er das (bis jetzt) überlebt hat und hoffen dass der Arme keinen bleibenden Schäden von dieser Fehlernährung hat.

Du Solltest Dich unbedingt Hier https://www.mauersegler.com/found/ https://www.mauersegler.com/malnutrition/
informieren.

Zu den auffälligen Symptomen des Seglers und weiteren Infos aber am besten die Mauerseglerklinik kontaktieren Nr. 069-35351504, die sind dort sehr freundlich und hilfsbereit in Sachen Segler.

Viel Erfolg bei der doch sehr anspruchsvollen Aufgabe einen Mauersegler aufzupäppeln.

LG
Markus
Saison 2023

Segler Nistplätze/ 4 belegte Nester von 9
Ankunft: 8 von 8

Bruten :3
Eier : 9
Schlupfe:8
Abflüge JV 8

Alpenseglercam seit 25.02. wieder Online

alpensegler-tuttlingen

Storchencam vom Kirchturm seit 02.02. wieder online
https://www.youtube.com/channel/UCZagEq ... ZlA2YDP1rg
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traudich
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Re: Aufzucht Mauersegler

Beitrag von traudich »

Hallo Vino,
würde mir bzgl. Auswilderung auf alle Fälle Hilfe holen. Vielleicht gibt es, neben den von Markus angegebenen Stellen, eine Wildtierstation in deiner Nähe die helfen kann. Wäre schade wenn, nach so viel Mühe deinerseits, zum Schluß etwas "schief läuft". Wie alt schätzt du den Mauersegler / wann ist voraussichtlich "Abflug"? Vielleicht kann dich dieses Ereignis dazu inspirieren, Mauersegler bei dir anzusiedeln :thumbup:

LG
Nistkästen: 30 (alle mit Kamera)
erwartet: 36, angekommen:36
Brutpaare: 18
Eier: 44-5
Küken: 39
Adoptivküken: 10+1
VP:4 : Handaufzucht:
total Ausflug der JV seit 2013: 174 Adoptivk. seit 2020: 37
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