Mauersegler-Forum.de

Hallo Markus, das ist wirklich ein lustiges Bild mit dem Huhn auf dem Kopf. Bloß gut, dass Du ein Hut auf hast. Freut mich, dass Du auch Rauchschwalben hattest. Als ich das Huhn sah ist mir spontan eine Geschichte eingefallen, die ich gern zum Nachahmen empfehle.

Dazu brauchst Du Regenwürmer, große Blätter und natürlich Hühner. (Du kannst auch den Hahn nehmen)
Mit den Regenwürmern lockst Du die Hühner an. Vorsichtig ergreifst Du ein Huhn legst es seitlich auf den Erde, drückst den Kopf auf die Erde und legst ein Blatt auf den Kopf. Du wirst sehen, das Huhn bleibt liegen. Dann nimmst Du das nächste Huhn und wiederholst den Vorgang. Im Prinzip ist es egal ob Schnabel und Füße nach rechts oder links zeigen, doch ich empfehle, eine einmal gewählte Ausrichtung beizubehalten. Auch sollten man die Hühner möglichst gradlinig ausrichten.
Das Ziel besteht darin, möglichst viele Hühner hin zulegen.
Ich hatte 6 Hühner geschafft, als meine Mutter dazu kam und die leblos liegenden Hühner sah.
Sie schrie und die Hühner standen wieder auf.
Ich war sehr stolz auf mein Erfolg und erzählte es allen im Dorf. Trotz detaillierter Anleitung wollte mir keiner glauben. Alle nannten mich seitdem Hühnerleger. Den Spitznamen bin ich ewig nicht losgeworden.
Markus, ich hoffe Du glaubst mir. Probiere es doch mal aus.

Hallo Dieter,

ja diese Schreckstarre der Hühner kenne ich https://de.wikipedia.org/wiki/Schreckstarre. das nehm ich Dir auf jeden Fall ab.
Leider haben wir keine Hühner mehr, ich hätte das tatsächlich ausprobiert

Der Hut hatte auch die Funktion mich vor Hühnersch...e zu schützen

Diese Schreckstarre soll allerdings auch mit Kaninchen funktionieren, stimmt das ?

LG
Markus

Danke Markus,
Du bist der erste, der mir Glauben schenkt. Damals vor ca knapp 60 Jahren hat man nur über mich gespottet. Ich denke aber, die Hühner liegen still, weil sie nichts sehen. Kaninchen fasst man am Fell an, um sie zu tragen. Keinesfalls darf man sie an den Ohren tragen! Das ist furchtbare Tierquälerei. So richtig beherrsche ich das nicht. Eigentlich sollen sie still sein aber ich werde trotzdem gekratzt. Deshalb meide ich es bei Ausstellungen als Zuträger zu fungieren und übernehme die Fütterung, was allerdings auch nicht viel besser ist. Von den Rexen (Kurzhaarrasse) werde ich gebissen und die Rammler der großen Rassen pinkeln mich an.
Einmal hatte ich eine Schwalbe ins Nest gesetzt, welche auch diese Starre zeigte. Siehe
Hier
Auch früher hatten wir Schwalben wieder ins Nest gesetzt, die bei großer Hitze aus dem Nest sprangen. „Das dürfen nur Kinder machen, uns Erwachsenen ist das verboten“, sagte meine Mutter. Warum das so sein soll, weiß ich nicht und werde es nie erfahren. Das muß wohl so ein Brauch oder Aberglaube bei den Sorben sein. Schade das es unser Volk mit großer Wahrscheinlichkeit in fernerer Zukunft nicht mehr geben wird. Viel Wissen geht verloren! Deshalb werde ich Euch weiterhin aus meiner Kindheit berichten, damit ich Euch etwas von den Sitten und Bräuchen der Sorben erzählen kann.
Gruß Dieter

Schätzt doch bitte mal, wie alt der Film ist.

Hallo Dieter,

kaninchenzuechter hat geschrieben: ↑Di 8. Jan 2019, 18:54 Schätzt doch bitte mal, wie alt der Film ist.

Also da hat einer besonders viel Freude mit dem Hasen, vermutlich ist dieser Tierfreund heute so um die 70 Jahre.
Der Film wird somit anfangs der Fünfziger gedreht worden sein.

Grüße
Markus

Doch es war ja auch nicht so schwer. Man brauchte ja nur aufs rechte Bildchen schauen.
Viel schwerer hatten es meine Eltern. Sie haben ein Haus gebaut, mussten sich um das Viehzeug kümmern und dazu noch 4 Kinder. Es war eine schwere Zeit, dennoch hat mein Vater gefilmt und mir einen wahren Schatz hinterlassen. Bleibt dran! Ich werde die Schatztruhe ein wenig öffnen.

Natürlich haben wir nicht nur mit Tieren gespielt. Allerdings mussten wir uns bescheiden. Man kann das nicht mit den voll gestopften Kinderzimmern unserer Zeit vergleichen. Vieles war selbst gebaut. Die Schwestern bekamen ein Puppenhaus und die Brüder eine Eisenbahn.
Manchmal bekam ich auch Blechspielzeug. Spätestens in einer Woche hatte ich dies zum Ärger der Eltern demontiert. Ich wollte immer wissen, wie es funktioniert.
Die Eltern hatten sehr wenig Zeit für uns. Dennoch waren wir uns nicht selbst überlassen. Nicht nur die älteren Geschwister sondern auch die älteren Kinder im Dorf kümmerten sich um die Kleinen. Es war nicht so wie heute, dass man immer nur gleichaltrige Kinder zusammen sieht. Im Dorf trafen sich Kinder aller Altersgruppen einschließlich Jugendlicher. Zu welchen Fähigkeiten solche Gruppe in der Lage ist, erfährt Ihr im nächstem Film.
Ihr werdet staunen!

Gruß Dieter

Liebe Leser,
Auf unserer Zeitreise werdet Ihr immer wieder auf Sitten und Gebräuche stoßen, wie sie bei uns Sorben immer noch gepflegt werden. Einer dieser Bräuche ist das Maibaum Werfen. Hauptsächlich Jugendliche schmücken und stellen einen Maibaum. Hier war natürlich auch die Feuerwehr mit dabei. Die Jüngeren lernten von den Älteren. Es war also nicht wie jetzt, wo die Kinder immer nur beschäftigt werden wollen. Dazu hatten die Erwachsenen keine Zeit.
Das Werfen des Maibaumes ist ein Volksfest. Dabei wird natürlich viel Spaß gemacht. Manchmal stellt man auch das Leben der Erwachsenen nach, die mit einem alten Kinderwagen in den Wald gehen, um Bäume zu fällen. Man nimmt sich dabei viel Zeit. Sehr oft findet man beim Ausgraben in der Erde noch einen Kasten Bier, dann dauert es noch länger.
Fällt der Maibaum versucht jeder sofort die Krone abzubrechen. Wer es zuerst schafft ist der Maikönig und darf sich eine Maikönigin auswählen.
Ich staune, wie viel Kinder es damals in unserem Dorf gab. Ich war auch dabei. Erkennt mich jemand?