Mauersegler-Forum.de

[Dodo]

@Spyr, Werner was Du gemacht hast ist Praxis bei vielen Mauerseglerbegeisterten.
Beisetzen von Problemfällen, die sich in etwa dem gleichen Entwicklungsstadium befinden, wie der Nachwuchs der Zieheltern.

Was mich brennend interessiert, ob die das bemerken?
Was sagt dein Bekannter der Ornithologe mit den vielen Mauerseglern am Haus?
Hält der es auch für möglich das die komplette Brut austauschbar wäre?

Ist etwas bekannt ob andere Vogelarten ähnlich reagieren?

Gruß Maddin

[Thömmes]

Moin moin,

tja, ich wollte eigentlich mal einen Gesamtbericht abgeben und u. a. mit Freuden ein neues Paar verkünden. Vor einigen Tagen kam ein Single in den letztes Jahr bebrüteten, aber durch den Umzug des Brutpaar wieder freien Kasten am Kamin. Hat man nichts dagegen. Die Partnersuche schien schwierig, Interessenten wurden aggressiv am Einflug festgetackert, wenig gastfreundlich. Dann endlich wurde doch ein Partner angelernt und beide zusammen zeitweilig im Kasten, super ! Heute leider schon den ganzen Tag großes Drama, anscheinend hat ein ebenso dominanter Segler den Kasten besetzt. Es gab schon stundenlange Kämpfe wo alle drei ineinander verkrallt im Kasten waren, dann wurde der erste am Einflug abgehangen, hatte wohl genug, nachdem er sich freigezappelt hatte. Die beiden anderen sind heftigeres Kaliber, schreien ohrenbetäubend laut, und nach dem Kampf, Abhängen und Freizappeln fliegt einer unter lautem Gezeter langsam und mit gesträubten Federn ab, nur einen ganz engen Kreis und sofort wieder mit Karacho in den Einflug, der Kampf geht sofort wieder los, das Ganze über Stunden bis zur völligen Dunkelheit und der Segler nicht mehr anfliegen konnte. Der zeigt ganz klar, dass er nicht aufgibt und das solange machen kann wie er will, da ist nichts mit verirrter Haustür. Der Segler im Kasten kann natürlich nicht zum Fressen ausfliegen und verharrte die ganze Zeit im Kasten. Das wird er nicht ewig können. Ich kann leider nicht die ganze Zeit aufpassen und die Massen von Elstern und Krähen warten nur darauf, so einen abgehängten Segler vom Einflug zu pflücken, das ist scheiße. Zudem bringt das Theater eine riesen Unruhe hier rein. Das Paar im Kasten daneben mit kleinen Jungen fliegt fast nicht mehr zum Futter holen aus, haben Schiss, das die Kampfdrohne dort eindringt was hoffentlich auch unterbleibt. Die beiden die, noch brüten schreien auch die ganze Zeit aus dem Kasten, nur das Paar mit den großen Jungen kann halbwegs unbehelligt arbeiten, auch wenn sie öfter beide im Kasten sind und rausschreien als normal.

So wie es aussieht geht das spätestens morgen um 6 Uhr weiter. Also ab in die Falle, lol.

@Tini : ist vielleicht auch ein bisschen was zu Deiner Frage. Tut mir auch leid mit den Geschehnissen in 2 Deiner Kästen

Liebe Grüße
Thomas

[traudich]

Hallo Thomas,
so ungef. sieht es hier auch aus und ich frage mich, wie bekommen die Brutvögel ihre Jungen satt und was ist das für ein Kraftaufwand der Kolnie
Hier fliegen sie in diesem Jahr die viel zu tiefhängenden Spatzenkästen an und das, obwohl auf der Westseite komfortable Wohnungen frei sind. Sagt mir mal wieder, dass sie das Kräftemessen zeitweise benötigen.
@ Maddin ob die Segler das Hinzusetzen / Entnehmen von Eiern oder Jungvögel bemerken, weiß ich natürlich nicht. Auf alle Fälle tollerieren sie es. Wie schon berichtet ist vor 4 Tagen ein Partner währen der Brutzeit ausgeblieben und ich habe von dem 2er Gelege ein Ei in NR. 3 gelegt. Der Brutvogel saß während dessen zwar erschrocken in der Ecke ist aber nicht mal ausgeflogen sondern hat sich gleich wieder auf sein Gelege gesetzt. In Nr. 17 wird auf dem einen verbliebenen Ei weitergebrütet. Beide Eier hätte ich nicht unterbringen können. Ich hätte dann in Nr. 3 ein 4rer Gelege gehabt, bei den anderen passte das Alter des Geleges nicht. Nun bin ich sehr gespannt, wie es mit dem brütenden Sigle weitergeht. Werde zu gegebner Zeit berichten.
Ich denke, dass sich Vogelarten unterschiedlich entwickeln haben und sie andere Preferenzen haben. So mag es Arten geben, die ihre Küken erkennen aber das ist sicher nicht bei allen so. Sonst wäre der Kuckuck mit seiner Taktik, völlig gescheitert.
Gut, wenn man so viel Auswahl wie Spyr hat
LG

[Roha]

@ Maddin ob die Segler das Hinzusetzen / Entnehmen von Eiern oder Jungvögel bemerken, weiß ich natürlich nicht. Auf alle Fälle tollerieren sie es. Wie schon berichtet ist vor 4 Tagen ein Partner währen der Brutzeit ausgeblieben und ich habe von dem 2er Gelege ein Ei in NR. 3 gelegt. Der Brutvogel saß während dessen zwar erschrocken in der Ecke ist aber nicht mal ausgeflogen sondern hat sich gleich wieder auf sein Gelege gesetzt. In Nr. 17 wird auf dem einen verbliebenen Ei weitergebrütet. Beide Eier hätte ich nicht unterbringen können. Ich hätte dann in Nr. 3 ein 4rer Gelege gehabt, bei den anderen passte das Alter des Geleges nicht. Nun bin ich sehr gespannt, wie es mit dem brütenden Sigle weitergeht. Werde zu gegebner Zeit berichten.
Ich denke, dass sich Vogelarten unterschiedlich entwickeln haben und sie andere Preferenzen haben. So mag es Arten geben, die ihre Küken erkennen aber das ist sicher nicht bei allen so. Sonst wäre der Kuckuck mit seiner Taktik, völlig gescheitert.
Gut, wenn man so viel Auswahl wie Spyr hat
LG

Genau in dieses Richtung denke ich auch.
Der Kuckuck hat ja schon vor langer Zeit herausgefunden, das alles was im Nest liegt, bebrütet und nachher auch gefüttert wird
Darauf beruht sein Lebensplan, leben und arbeiten (lassen)

Beim Ei scheint aber Vorraussetzung zu sein, dass es optisch und größenmäßig einigermaßen zum vorhanden Gelege passt.
Der Kuckuck passt sein Ei, an die Eier seiner Wirtsvögel an, das brauchen wir wenigstens nicht zu tun

Die Ansprüche an das Küken sind schon geringer, da wird auf Ähnlichkeiten verzichtet

Nur bei der Kampfübernahme eines Nistplatzes, wird wohl erstmal aufgeräumt.
Da werden vorhandene Eier und Küken beseitigt.
Es wird immer bei Null gestartet
Zählen in der Vogel funktioniert scheinbar nach dem Motto, Null und Nicht-Null

[mortas]

Hallo hier ist Plauen
Gestern Opa von 2 Ms geworden.
Heute von einen Sucherpaar gerade das erste Ei gelegt.
Das gibt Hoffnung für später.
Gruß Rainer.

[Spyr]

Hallo in die Runde

Heute habe ich zwei kleine Erfolge zu melden. In Kasten 14 platzierte ich im April eine künstliche Nestmulde Modell Schwegler. Seit Jahren besuchen wir das grösste Gartencenter der Gegend, nicht weit von hier. Die haben ein breites Angebot an Schwegler-Nisthilfen, bloss keine Mauerseglerkästen. Aber während all der Jahre verstaubte allmählich diese eine MS-Nistmulde auf dem Regal. Und bei jedem Besuch zögerte ich, die umgerechnet 10 € für diesen Ladenhüter auszugeben. Als ich ihn dann (eher aus Mitleid denn aus Überzeugung) doch kaufte, stellte ich die Mulde mal einfach so in den zuvor noch nie benützten Kasten 14. Nun beweist das Foto, dass sich die 10 € doch gelohnt haben, denn ein neues Paar sitzt jetzt auf zwei Eiern.

Im Kasten 10 gab es an Auffahrt (21. Mai) die erste grosse Katastrophe in der Geschichte meiner Kolonie: Bei meinem ältesten Brutpaar haben Rowdies von Suchern ein Ei zerstört und die beiden andern Eier aus dem Nest geworfen. Anderntags lagen diese ausserhalb des Kastens zerstört am Boden. Mein Brutpaar kehrte zurück und begann Ende Mai mit einer Nachfolgebrut mit 3 Eiern. In der rekordverdächtigen Brutzeit von 18, 19 Tagen schlüpfen nun die Küken. Das erste heute, das zweite folgt bereits, denn das Ei ist deutlich sichtbar von innen angeknackt (gelber Pfeil).

Beste Grüsse
Spyr

[Regina]

Hallo zusammen,
nach 2 Tagen mit heftigen Gewittern und Dauerregen freuen sich heute meine Mauersegler über einen schwül-warmen Sonne-Wolkenmix-Tag, sie hatten bestimmt Hunger und finden nun wieder reichlich Insekten, heute Vormittag kreisten mindestens 10 Segler am Himmel. Aber nach wie vor sind keine Sucher unterwegs, worüber ich nach euren bestürzenden Berichten über feindliche Übernahmen direkt froh bin. Mein Brutpaar bleibt so wenigstens ungestört, es wird auch nur ganz kurz mal leise ein Ton gerufen, wenn der Partner reinfliegt und dann ist alles wieder friedlich still. Heute konnte ich erfreulicherweise wieder beobachten, wie ein anderer Segler in den unteren Kasten auf der anderen Balkonseite flog. Aber nicht ungeschickt, sondern richtig elegant, als hätte er den Einflug schon 100mal geübt. Vielleicht war es der Segler, der vor einiger Zeit dort schon einmal reingeflogen war. Jetzt wird es spannend, wie lange es dauert, bis er einen Partner mitbringt und für den Einflug anlernt. Auf das Abspielen von Lockrufen werde ich jetzt verzichten, das könnte zu viel Unruhe reinbringen. Auf dem Foto links vorne seht ihr den Kasten mit dem Brutpaar, der noch leere zweite Kasten zeigt nach hinten. Auf dem Foto rechts seht ihr die anderen 2 Kästen, der obere auf dem Balken noch leer, der untere beherbergt hoffentlich bald ein Verlobungspaar.
Festes Daumendrücken für eure umgesetzten Küken und Eier, sie haben dank eurer Hilfe eine gute Chance bekommen - für alle anderen wünsche ich natürlich auch das Beste! Lg, Regina

2 Kästen links, 2 Kästen rechts

[sandra.]

Hallo,
wie lange sitzen denn die mauersegler auf den eiern? Also ich meine tagsüber. Fliegen beide auch weg?
Oder bleibt einer immer sitzen und brühtet?
Viele Grüße Sandra

[traudich]

Hallo Sandra,
das ist unterschiedlich. Manche Paare lassen während der Brutzeit kaum einen Blick auf das Gelege zu denn einer sitzt immer auf den Nest. Andere Paare, ich meine es sind gerade die noch unerfahrenen, verlassen das Nest für einige Zeit auch gemeinsam. Scheint den Eiern aber nichts anzuhaben
LG

[Spyr]

@Sandra
Hallo, dein junges Erstbrüterpaar ist schon mal am Üben, macht es spannend (vielleicht kegelt es spielerisch mit den Eiern...), verhält sich aber ganz normal. Das Zurücklegen der verrollten Eier ist sicher nicht falsch, kann den Übungsprozess in Gang halten. Aber die Hoffnungen auf einen Bruterfolg sind dennoch als gering einzuschätzen. Es ist eher wahrscheinlich, dass die Eier gar nicht befruchtet sind. Ich lege aber Rolleier prinzipiell auch regelmässig ins Nest zurück, es könnte ja doch ein befruchtetes darunter sein, und das wäre auch für das Brutpaar ein schöner Erfolg.

Die Eier müssen nicht ununterbrochen bebrütet werden. Die Brutdauer kann denn auch zwischen etwa 20 und 27 Tagen schwanken. Während einer Kältewelle machen sich die Segler auf eine Wetterflucht und kehren bei besseren Verhältnissen wieder zurück. In dieser Zeit kühlt das Gelege aus. Der Mauersegler ist der einzige Vogel, der ein angebrütetes Gelege nach dem Auskühlen erfolgreich fertig bebrüten kann. Sind bei der Wetterflucht schon Küken da, können auch diese in einer Art Starre mit reduzierter Atmung und Herzfrequenz einige Tage ohne Nahrung überleben, ihre Körpertemperatur darf aber nicht unter 20° C. absinken.

Viel Erfolg und beste Grüße
Spyr