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ksenija
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Frage zu Nest-Material

Beitrag von ksenija »

Hallo,

da unser Haus gerade renoviert wird, möchten mein Mann und ich die Gelegenheit nutzen, Mauersegler-Nistkästen aufzuhängen.

Die Kästen habe ich gekauft, wollte aber gerne darin auch ein Nest platzieren, damit es die Mauersegler leichter haben bei der Erstbesiedelung. Meine Idee war, ein Nest aus Lehm und klein geschnittenen Stroh zu bauen, was auch gut gelungen ist.

Allerdings bin ich nun doch unsicher, ob Lehm in einem Nistkasten, den man später (ohne Baugerüst) nicht mehr erreichen/reinigen kann, eine gute Idee ist, denn schließlich verwenden Mauersegler als "Kleber" ihre Spucke, und keineswegs Lehm.

Was meint ihr?

Anbei die Fotos von 2 angefertigten Nestern.
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Nest2.jpg
Nest1.jpg
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Andreas
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Re: Frage zu Nest-Material

Beitrag von Andreas »

Hallo ksenija und willkommen hier im Forum!

Lehm ist eigentlich ein gutes Baumaterial und so hat z. B. unser Forenuser Rabber01 seine Kästen mit einem Lehm-Strohgemisch ausgekleidet und Nistmulden geformt. Die Mauersegler verkleben dann das Nest mit ihrem Speichel und Lehm sollte da unproblematisch sein.

Bei Dir sieht es allerdings auf den Bildern so aus, als ob die geformten Nistmulden etwas brüchig sind, kann das sein? Wenn die etwas älteren Küken damit beginnen, ihre Flugmuskulatur zu trainieren, geht es ganz schön ab im Nistkasten und ich könnte mir vorstellen dass die Nester dann kaputt gehen oder zumindest die Ränder abbrechen. Vielleicht solltest Du doch lieber einfach nur Nistmaterial in die Kästen legen und die Mauersegler selber machen lassen?
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Thomas-NRW
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Re: Frage zu Nest-Material

Beitrag von Thomas-NRW »

Hallo Ksenija,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum,schön wenn sich aktive Mitglieder hier einfinden und berichten👍.
Ich befürworte, praktiziere immer eine Starthilfe zum Brutbeginn. Da ich meine Kästen zum größten Teil jederzeit erreichen kann , kommt spätesten bei einer Neubesiedelung ein Holzbrettchen mit einer Nistmulde und Nistmaterial in die Kammer , weil ich schon die Erfahrung gemacht hatte , daß Erstbrüter das erste Ei einfach auf den Boden gelegt hatten , was dann natürlich zu keinem Bruterfolg geführt hätte, da die Eier verrollt wären!
Dein Ansatz ist sicher gut, wenn gewährleistet ist , das deine Lehmformen nicht verrutschen können und in sich auf Dauer halten. Als einfache Variante könntest du auch durch ca. 10 mm hohe in der Ecke befestigte ( durch Leim , (schrauben von unten)) eine Nestumrandung herstellen.Im Betrag „Besetzte Kästen reinigen ? ", habe ich Fotos von einem Kasten , darin habe ich aus einem ca. 12mm starkem Hanfseil gefertigte Kreise als Grundlage aufgeklebt.
Berichte doch einmal von deinem Projekt, wieviel Kästen, schon Segler am Haus ?, Interesse für Mehlschwalbenansiedlung , wie groß ist der Durchmesser deiner Formen ,…
Schöne Grüße , Thomas
MS Nistpl.: 29 (s.`15 ,'16 erste Brut )
Erw. MS : 11 Paare
1.Ankunft. : 22.04.'23
Eing.: 10 P.,Altp.1später ni.mehr da 😢
Juv. :24, 22.07.11 ausgef.
Verlob. 1
MES : 28 K.nest.
Erw. : 11 P.
1. Ank. 22.04./15 P.
Rauchschw.: 3 Kunstn. Ansiedl.-vers.'23.
ksenija
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Re: Frage zu Nest-Material

Beitrag von ksenija »

Hallo Thomas, hallo Andreas,

ich werde für die Mauersegler einen Doppelkasten anbringen. Die Mulden habe ich mit ca. 12 cm Durchmesser mit einer Mulde von ca. 10 cm Durchmesser gemacht. Von der Größe her müsste es also passen, aber ich teile Andreas' Sorge, dass das ganze Konstrukt mit der Zeit kaputt gehen könnte, und das "Haus" dann unattraktiv wird.

Dann folge ich jetzt lieber eurem Rat und mache eine einfache Mulde mit etwas Baumaterial darin.

Bis jetzt hatten wir keine Mauersegler am Haus, aber in den Sommerabenden kreisen hier über der Innenstadt seeehr viele, und letztes Jahr ist uns auch ein Junges praktisch im Garten vor die Füße gefallen :shock: Wir haben es zu einer Frau gebracht, die junge Mauersegler aufpäppelt, er war wohl noch zu leicht...
Da wir nun ein Gerüst am Haus haben und der Dachüberstand (leider nicht besonders tief) bei ca. 9 Metern über dem Boden anfängt, wollten wir die Chance nutzen, zumindest die zwei Nester für Mauersegler aufzuhängen. Mehr geht nicht, weil der Bereich zu sehr in der Sonne wäre, fürchte ich (Südseite, nur eine Ecke am Mittag beschattet durch angrenzendes Haus).

Mehrschwalbennester haben wir (noch) keine aufgehängt, da bin ich noch unsicher wg. dem Standort/Höhe.
Aber da die nicht so hoch hängen brauchen, kann ich sie auch später aufhängen, wenn das Gerüst weg ist.

Sobald ich also die Mulde fertig habe, wird im Forum zum Thema Schwalbennester recherchiert :-)
Und über Rotkehlchen- und Hausrotschwanz-Nester (ein Pärchen tänzelt jetzt im 2. Jahr ab und an im Garten), da ist noch Potential ;-)

Schöne Grüße
Ksenija
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Markus
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Re: Frage zu Nest-Material

Beitrag von Markus »

Willkommen im Forum Ksenija :thumbup:
ksenija hat geschrieben: So 16. Apr 2023, 16:45 Dann folge ich jetzt lieber eurem Rat und mache eine einfache Mulde mit etwas Baumaterial darin.
Ich denke auch dass dies eine einfache und sehr gute Lösung wäre :thumbup:

Ich selbst verzichte sogar komplett auf Nistmulden und grenze den Raum allenfalls mit einer Leiste, quer durch den Kasten etwas ab und gebe etwas kurzes Heu dazu.
So können die Segler selbst entscheiden wo der Platz sein sollte.

Dennoch hat eine Nistmude schon den Vorteil "Eiroller" wirksam zu verhindern.

LG
Markus
Saison 2024

Segler Nistplätze/ 4 belegte Nester von 9
Ankunft: 0 von 8

Bruten :0
Eier : 0
Schlupfe:0
Abflüge JV 0


Storchencam vom Kirchturm seit 02.02. wieder online
https://www.youtube.com/channel/UCZagEq ... ZlA2YDP1rg
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H.-G.
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Re: Frage zu Nest-Material

Beitrag von H.-G. »

Hallo Ksenija!
Schön, dass Du dabei bist. Mauersegler sind (leider) zunehmend auf Menschen angewiesen, die ihnen eine Unterkunft bieten. Wenn jemand mit offenen Augen beobachtend unterwegs ist, hilft das nicht nur den Seglern, sondern - wie in Deinem Fall - auch z.B. Schwalben und Hausrotschwänzchen. Ich bin sicher, da wird hier und da noch einiges für Dich interessant werden :D .
Es ist tatsächlich reiner Zufall, dass ich eben meine Erfahrung aus 11 Jahren Nistmuldenbau gepostet habe. Zu Deinen Lehm-Stroh-Mulden ist das meiste sicher geschrieben. Ich gebe zusätzlich zu bedenken, dass gerade bei Neubesiedlung oft recht heftige Kämpfe stattfinden. Da könnte schon mal was zu Bruch gehen. Da scheint mir die Eingabe von Baumaterial sicherer zu sein.
Auf den Fotos sieht es so aus, als wenn die Nester sehr weit in der Ecke stehen. Ein brütendet Vogel könnte so nur diagonal auf dem Nest sitzen. In der Ecke ist schon richtig, weil's sicherer ist. Wenn Du aber die Nistmulden ungefähr zwei cm in den Raum holst, kann sich ein brütender Vogel leichter auf dem Nest bewegen, wenn er z.B. seine Eier wenden oder sehr kleine Jungvögel füttern will.
Dein Plan mit der Mulde aus etwas bereitgestellten Baumaterial ist sicher gut. Das Wichtigste ist ja , dass es einen guten Platz für diese Mulden gibt. Dann wirst auch Du wie so viele von uns jeden schönen Abend mit der Vorfreude auf neue Mieter verbringen. Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei!
LG H.-G.
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ksenija
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Re: Frage zu Nest-Material

Beitrag von ksenija »

Vielen Dank für den 2-cm-Hinweis! Habe noch mal nachgemessen: passt.
Eigentlich logisch, dass der Vogel etwas Platz rum braucht, aber es sieht alles so eng aus in dem Kasten...
Aber von den Maßen her ist er schon im Rahmen: 28 cm breit (pro Kammer), 18 cm tief und hoch.
Mir fehlt aber noch die Fantasie, wie man da zu fünft(?) drin wohnen kann :o
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H.-G.
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Re: Frage zu Nest-Material

Beitrag von H.-G. »

ksenija hat geschrieben: Mo 17. Apr 2023, 18:27 Mir fehlt aber noch die Fantasie, wie man da zu fünft(?) drin wohnen kann :o
Kuscheln :thumbup: :D :lol:

Moin Ksenija!
Es gibt (einige wenige) Mauerseglerpopulationen, die es sogar schaffen, in Buntspechthöhlen zu brüten und auch die Stellen, die andere an Gebäuden finden, sind vom Raumangebot her oft nicht gerade üppig. Da bietest Du schon Luxusappartments an ;) .
Gruß H.G.
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Re: Frage zu Nest-Material

Beitrag von Andreas »

Das sieht dann ungefähr so aus (ein Bild von Regina aus einem anderen Beitrag) :D

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