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Erlebnisse mit unseren gefiederten Freunden, Bestimmung der Vögel
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Elisabeth
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Katzen und Vögel im Hof und Garten

Beitrag von Elisabeth »

kaninchenzuechter hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 15:04 Kernbeißer sind bei uns sehr selten. Ich könnte Euch noch einen dritten wesentlich Größeren zeigen.
Er ist tot, weil er ein Opfer der Katzen geworden ist. Wenn sie wenigstens gefressen werden.
So etwas ärgert mich sehr. Ich habe Verständnis, wenn Wildtiere Wildtiere töten. Katzen sind keine Wildtiere.
Gruß Dieter
Hallo Dieter,
das ist traurig. :(

Katzen sind keine Wildtiere, stimmt. Aber der Mensch wollte, dass sie ihren Jagdtrieb behält, damit sie Haus und Hof von Mäusen befreit.
Das können wir der Katze jetzt nicht vorwerfen. Sie macht keinen Unterschied zwischen Maus und Vogel. Jagdtrieb ist Jagdtrieb.

Ich lege tote Tiere immer auf mein Schuppendach, da holen sie sich dann die Elstern und Krähen.
Auch die Eichhörnchen hatte ich noch dort hin gelegt, damit sie nicht umsonst gestorben sind. :|
Kommt aber glücklicherweise selten vor. Neulich hat mein Hund eine Spitzmaus erwischt.
Liebe Grüße
Elisabeth
..................................................................................................
2020: 4 Kästen -> 2xVP
2021: 11 Kästen -> 2xBP, 4xJV
2022: 13 Kästen -> 2xBP, 3xJV |1xBP Feldsperlinge (1 Brut)
2023: 13 Kästen -> 2xBP, 5xJV, 1xVP |1xBP Feldsperlinge (2 Bruten) 🪦
Biene

Re: Katzen und Vögel im Hof und Garten

Beitrag von Biene »

Elisabeth hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 15:28 Katzen sind keine Wildtiere, stimmt. Aber der Mensch wollte, dass sie ihren Jagdtrieb behält, damit sie Haus und Hof von Mäusen befreit.
Katzen haben sich, im großen Gegensatz zu Hunden, genetisch kaum von ihren ägyptischen Vorfahren entfernt. Das Problem ist, dass Menschen inzwischen 13 Millionen Katzen allein in Deutschland einschleppt haben. Die meisten sind Freigänger, deren Besitzer sie auch zur Brutzeit nicht einsperren wollen.
Sie töten sehr sehr viele Vögel - jedes Jahr geschätzt 200 Millionen in Deutschland -, am liebsten noch nicht flügge Küken. Ihren Besitzern ist das leider immer noch ziemlich egal. Die halten auch das massenhafte Vogelfressen noch für "Natur".

Da Katzen (wie Waschbären) Neozoen sind und von Menschen in unnatürlich großer Zahl eingeschleppt werden, hatten Vögel keine Chance, sich in der Evolution darauf einzustellen. Ausser dem Marder und ein paar Wildkatzen gab es kaum landlebende Feinde.

Auf Inseln haben dort eingeschleppte Katzen schon ganze Vogelarten ausgerottet.

In ihrem Ursprungsland Ägypten, in Kairo, fressen sie jedes Jahr u.a. die halbe Spatzenkükenpopulation ... das überleben die nur durch entsprechende Vermehrung.
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kaninchenzuechter
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Re: Katzen und Vögel im Hof und Garten

Beitrag von kaninchenzuechter »

Das Verhältnis der Menschen zu den Katzen war nicht immer so wie es jetzt ist..
Noch vor reichlich 100 Jahren war das Leben hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt.
Alles spielte sich auf dem Hof ab. Hat die Katze eine Küken gefressen, hat der Bauer nicht lange gefackelt Es fand eine harte Auslese statt. Auch Schwalben wurden beschützt. Galten sie doch als Glücksbringer. Elstern wurden vom Gehöft fern gehalten. Unsere Vorfahren müssen die Rauchschwalben sehr geliebt haben. Sonst währen sie nicht durch die Öffnung am Giebel in die Langhäuser eingedrungen. Dabei mußten sie durch den Rauch fliegen.
Leider haben wir Menschen uns sehr verändert, was nicht nur zum Aussterben von Haustierrassen sonder auch von Wildttieren, Pflanzen und zur Vergiftung der Umwelt führt.
LG Dieter
Dodo
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Re: Katzen und Vögel im Hof und Garten

Beitrag von Dodo »

Dieter's Kummer um den Kernbeisser kann ich gut verstehen.

Im letzten Jahr hatten wir uns zu der Anschaffung eines Hundes entschieden.
Als Welpe fing er Nestlinge des Sperlings bei mir auf der Terrasse. Einen hatte er im Maul, der lebte und Tschilpte noch, habe versucht in daraus zu befreien. Da hat er ihn verschluckt. Ich habe mich gegruselt.

Es gibt zu viele Katzen, da gebe ich @Biene recht, aber es gibt auch viel zu viele Hunde - nur meiner ist nicht zu viel.

Gruß Maddin
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Elisabeth
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Re: Katzen und Vögel im Hof und Garten

Beitrag von Elisabeth »

Dodo hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 22:50 Dieter's Kummer um den Kernbeisser kann ich gut verstehen.

Im letzten Jahr hatten wir uns zu der Anschaffung eines Hundes entschieden.
Als Welpe fing er Nestlinge des Sperlings bei mir auf der Terrasse. Einen hatte er im Maul, der lebte und Tschilpte noch, habe versucht in daraus zu befreien. Da hat er ihn verschluckt. Ich habe mich gegruselt.

Es gibt zu viele Katzen, da gebe ich @Biene recht, aber es gibt auch viel zu viele Hunde - nur meiner ist nicht zu viel.

Gruß Maddin
:lol: Nein, Dein Gruselhund ist nicht zuviel! :thumbup:

Es lohnt sich einen differenzierteren Blick auf das Verhältnis Katze vs. Vogel zu werfen.
Dieses Interwiev mit dem NABU-Vogelexperten Lars Lachmann ist dafür ganz gut geeignet.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... 15537.html

Liebe Grüße (auch von meinen Katzen :mrgreen: )
Liebe Grüße
Elisabeth
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Roha
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Registriert: Mi 29. Mai 2019, 10:52
Wohnort: Regensburg

Re: Katzen und Vögel im Hof und Garten

Beitrag von Roha »

Elisabeth hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 23:03

Es lohnt sich einen differenzierteren Blick auf das Verhältnis Katze vs. Vogel zu werfen.
Dieses Interwiev mit dem NABU-Vogelexperten Lars Lachmann ist dafür ganz gut geeignet.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... 15537.html

Liebe Grüße (auch von meinen Katzen :mrgreen: )
Danke Elisabeth, :thumbup:

tatsächlich bin ich auch, ein eher kritischer Beobachter der Katzenpopulation in der Nachbarschaft.
Das Interview bietet einen differenzierten Blick auf die Problematik und ist sehr lesenswert!
Anzahl der MS Kästen: 18
Erwartete Mauersegler: 16
Eingetroffen: -
Erster Rückkehrer: -
Eiablage: -
JV: -
VP: -
Grüße Werner :)
Biene

Re: Katzen und Vögel im Hof und Garten

Beitrag von Biene »

Ja, das Lachmann-Interview von 2013 kannte ich auch. Wir haben bei verschiedenen Veranstaltungen, auch des NABU, auf diese Dinge hingewiesen.

Interessiert aber die meisten Katzenbesitzer nicht. Auch nicht die neue Kastrations- und Kennzeichnungspflicht in unserer Stadt. Katzenbesitzer halten den Vogelmord für "natürlich".

Wir selbst haben viele einheimische Dornensträucher in unserem kleinen Garten - reicht aber nicht für die noch flugunfähigen Küken, die sich noch in Bodennähe aufhalten. Die sind der Katzen liebste Opfer.

Wir versuchen, durch akustische Katzenschrecks (Ultraschall) und mit dornigem Schnittgut rund um den Garten die Katzen fernzuhalten. Gelingt zum Teil, Katzen finden immer Lücken :cry:
Christiane
Beiträge: 188
Registriert: Mi 21. Apr 2021, 13:33

Re: Katzen und Vögel im Hof und Garten

Beitrag von Christiane »

Ich bin Katzenliebhaber - kenne aber die Problematik. Wenn halbflügge Küken unterwegs sind, dürfen meine Katzen nicht raus und ich beobachte sehr streng meinen Garten. Falls ein Nachbarskater auftaucht, bekommt er es dann mit mir zu tun.

Wir haben seit über 50 Jahren jeweils 1 Katze und in den ganzen Jahren haben die so gut wie keinen Vogel angebracht oder im Garten liegen gelassen... Streuner sind allerdings ein Problem. Auch wenn sie sich an einen Vogel angepirscht haben, so war der Vogel stets schneller. Lediglich kränkelnde Tiere waren in Bedrängnis

Ich unterstütze auch private Katzenschutz-Organisationen, die streunende Katzen oder Katzen von Aussiedlerhöfen fangen und kastrieren lassen dass die Population nicht Überhand nimmt. Das denke ich, ist eine sinnvolle Aktion um die Katzenpopulation in den Griff zu bekommen

Gruß
Christiane
Biene

Re: Katzen und Vögel im Hof und Garten

Beitrag von Biene »

Toll, Christiane :D :D :D
gerne weiter so :thumbup: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
Biene

Re: Katzen und Vögel im Hof und Garten

Beitrag von Biene »

kaninchenzuechter hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 21:12 Leider haben wir Menschen uns sehr verändert, was nicht nur zum Aussterben von Haustierrassen sonder auch von Wildttieren, Pflanzen und zur Vergiftung der Umwelt führt.
LG Dieter
Ja da sagst Du was, Dieter ! Völlig richtig !

Gerade weil die Hälfte (!) Deutschlands landwirtschaftliche Flächen sind, die weitgehend ausgeräumt, vergiftet und industrialisiert ist, gibt es dort kaum noch Vögel; auch wenig in Monokultur-Holzplantagen (manche nennen das "Wald"). Ist uns gerade kürzlich wieder aufgefallen: links eher naturnaher Wald: viele Vögel, rechts Fichten-Reihen-Monokultur: Stille.

Zwischen Äckern manchmal noch ein paar ursprüngliche Gebüsch-Inseln, kleine Blühwiesen, da lebt es noch.

Vogelschützer gehen inzwischen davon aus, dass (ausser den paar Naturschutzgebieten) gerade der Siedlungsraum mit Gärten inzwischen den Vögeln noch den meisten Lebensraum bietet ...

Liebe Grüße
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