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Spyr
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Re: Nistmulde

Beitrag von Spyr »

Hallo zusammen

Nur in einem von 19 Kästen meiner Kolonie verwende ich eine künstliche Nistmulde, als Versuch sozusagen. Ich hatte das Schwegler-Produkt als Ladenhüter in einem Garten-Center entdeckt und mich letztlich dafür entschieden, es zu kaufen, bevor es weggeschmissen wird (im Geschäft wusste eh niemand, wozu das dienen könnte...). Im Kasten 14 hatte 2019 ein Verlobungspaar einen Nestbau begonnen. Dort stellte ich die Schwegler-Mulde auf die wenigen Speichel- und Halmspuren des begonnenen Brutplatzes. Und siehe da, das Paar kehrte zurück und nahm - zu meiner Überraschung - das Kunstprodukt sofort an. Es polsterte die ganze Innenfläche aus und bald lagen zwei Eier darin. Eines davon lag regelmässig verrollt im Kasten, und trotz täglichem Zurücklegen schlüpfte daraus kein Küken. Aus dem zweiten Ei schlüpfte der erste Nachwuchs dieses Paares und wurde von diesem sorgsam aufgezogen. Als letzter meiner 30 Jungvögel flog dieser am 5. August 2020, beringt mit der Nummer S 195856 versehen, Richtung Süden davon.
Den Ablauf des Geschehens kann ich mit den beigefügten Bildern etwas verdeutlichen.
Dateianhänge
K 14 am 15. Juni 2020: das erste Ei und zwei Halme liegen in der Schwegler-Mulde > es wird eine Spätbrut
K 14 am 15. Juni 2020: das erste Ei und zwei Halme liegen in der Schwegler-Mulde > es wird eine Spätbrut
K 14, 17. Juni 2020, es wird fleissig gebrütet...
K 14, 17. Juni 2020, es wird fleissig gebrütet...
K 14, 18. Juni 2020: ...und zwar auf 2 Eiern, zusätzlich wird an der Auspolsterung weitergebaut.
K 14, 18. Juni 2020: ...und zwar auf 2 Eiern, zusätzlich wird an der Auspolsterung weitergebaut.
K 14, 5. Juli 2020: In der ausgepolsterten Mulde ist ein Küken geschlüpft (unser späterer S 195856). Das zweite Ei war unbefruchtet, wurde als Rollei jedoch regelmässig zurückgelegt (hätte ja sein können...).
K 14, 5. Juli 2020: In der ausgepolsterten Mulde ist ein Küken geschlüpft (unser späterer S 195856). Das zweite Ei war unbefruchtet, wurde als Rollei jedoch regelmässig zurückgelegt (hätte ja sein können...).
K 14, 6.4.2021: Die Schwegler-Mulde in situ.
K 14, 6.4.2021: Die Schwegler-Mulde in situ.
K 14, 6.4.2021: Ans Licht befördert und von oben sieht man deutlich die sorgfältige Auspolsterung mit Halmen, Federn und gar einem trockenen kleinen Eichenblatt.
K 14, 6.4.2021: Ans Licht befördert und von oben sieht man deutlich die sorgfältige Auspolsterung mit Halmen, Federn und gar einem trockenen kleinen Eichenblatt.
Bruno
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Re: Nistmulde

Beitrag von Bruno »

Hallo Werner und Alle,

bezüglich Deiner Schilderung würde mich interessieren, ob das Rollei befruchtet war. Wie Du weißt bin ich von diesen Nistmulden nicht überzeugt. Ich denke das aus dieser Nistmulde leicht ein Ei rausgeschoben werden kann.
Der Rand ist von der Mitte der Mulde leicht ansteigend, was ich als ungünstig erachte.
Bei meinem ersten Seglerpaar lag auch ein Ei neben dem Nest und ein Ei wurde ausgebrütet. In 2020 habe ich die
Schweglermulde durch eine selbstgefertigte ersetzt. Ein Holzbrett 1,8 cm dick und 20 cm x 14 cm in der Fläche. Die Ränder sind leicht angeschrägt, es gab kein Rollei. Zwei Kücken sind geschlüpft und ausgeflogen.
Ich denke, die meisten Rolleier sind aus diesen Schweglernistmulden. Man könnte das in diesem Jahr mal beobachten.
Sind die Platzverhältnisse im Seglerkasten eher eng, so das kein Freiraum zwischen dem Kunstnest und den Wänden besteht mag die Sache funktionieren.

Viele Grüße Bruno
Dateianhänge
gefertigte Nistmulde
gefertigte Nistmulde
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traudich
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Re: Nistmulde

Beitrag von traudich »

Hallo Bruno
meine Erfahrungen mit Nistmulden sind folgende:
-die bei uns eingelegten Nistmulden wurden in allen Kästen sofort von den Seglern angenommen.
-beim Nestbau und bei Unstimmigkeiten (starker Sucherandrang / Revalitätskämpfe) werde manchmal Eier und Küken ungewollt von den Altvögeln aus dem Nest gestoßen. Beim Zurücksetzen ins Nest wurden Eier ausgebrütet und Jungvögel weiterhin gehudert.
-Nistmulden sollten die ganze Fläche belegen damit kein Spalt zwischen Nistmulde und Kastenwand entsteht. Eventuell mit einer Holzleiste oder anderem Material ausfüllen.
Im letzten Jahr sind bei uns 5 Eier mehr gelegt als Küken ausgebrütet wurden, was mich sehr gewundert hat. Da unsere Kameras nur den halben Kasten erfassen habe ich in diesem Jahr teilweise ein anderes Objektiv eingebaut und werde versuchen, den Grund für sogenannte Rolleier zu ergründen.
LG
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erwartet: 36, angekommen:36
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Spyr
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Re: Nistmulde

Beitrag von Spyr »

Hallo zusammen

Das Rollei in meinem Kasten 14 war definitiv nicht befruchtet. Es war fast täglich verrollt und ich legte es ebenso regelmässig wieder zurück. Genau gleich handelte ich mit den Eiern, die aus den selbstgebauten Naturnestern verrollten, denn auch dort kommt das vor. Bei den wenigsten kam es zu erfolgreichem Schlüpfen! Mit der Bilanz der Brutsaison 2020 kann ich dennoch sehr zufrieden sein, auch wenn der durchschnittliche Nachwuchs pro Paar von rund 2,6 im Jahr 2019 auf 2,3 in der letzten Saison sank. Der Grund sind 4 neu dazugekommene Erstbruten mit "nur" je einem Küken. Hier waren auch die meisten Rolleier festzustellen, die möglicherweise alle unbefruchtet waren. Ich gehe davon aus, dass Erstbrüter mit einem oder höchstens zwei Küken beim ersten Gelege genug gefordert sind. Meine "alten", erfahrenen Paare haben sechs Dreier- und zwei Vierergelege hervorgebracht, wobei bei den Vierergelegen das Letztgeschlüpfte jeweils verstossen wird und eingeht.
Ob ein Zusammenhang zwischen Form und Art der Nistmulde und verrollten Eiern besteht, kann ich aus meiner Erfahrung weder bestätigen noch abstreiten. Sicher ist es angebracht, diese Sache zukünftig genauer zu beobachten und die Erfahrungen hier auszutauschen.

@Bruno: Deine Erfahrung mit Jungpaar > 1 Jungvogel im 1. Jahr (1 Ei im Nest, 1 Rollei) und 2 Jungvögel im 2. Jahr deckt sich mit meinen Erfahrungen. Wie oben beschrieben muss es nicht zwingend an der Form und Art der Nestmulde liegen.

Beste Grüsse
Werner
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traudich
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Re: Nistmulde

Beitrag von traudich »

Spyr hat geschrieben: Di 6. Apr 2021, 17:27 Sicher ist es angebracht, diese Sache zukünftig genauer zu beobachten und die Erfahrungen hier auszutauschen.
Wäre sehr interessant.
Auch ist es ein Unterschied ob Eier nicht befruchtet- oder zu lange am Nestrand gelegen haben und ausgekühlt waren. So wie ich deinen Eintrag lese Werner hast du die Eier nach kurzer Zeit zurückgelegt und eine Auskühlung ist somit ausgeschlossen.
LG
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Thomas-NRW
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Re: Nistmulde

Beitrag von Thomas-NRW »

Hallo zusammen,
bei meinem ersten Brutpaar mit zwei Eiern lag auch ein Ei daneben und war taub,das Paar brütete in einer selbstgefertigten Mulde ,ähnlich der von Schwegler.Bei anderen Erstbrütern lag auch das ein oder andere Ei daneben ,auch zumindest nicht angebrütet.Bei einem meiner letztjährigen zwei neu brütenden Paaren lag ein zuvor zurückgelegtes Ei später auch daneben,allerdings mit einem Embrio,bei dem anderen ein unbefruchtetes Ei und zwei Juv. wurden aufgezogen.
Vielleicht sind auch nicht immer alle außerhalb liegenden Eier versehentlich , sondern absichtlich aus dem Nest befördert worden !?
Meine beiden neuen Paare von 2020 hatten beide das erste Ei gelegt,ohne einen brauchbaren Ansatz von einem Nestrand gebildet zu haben .Weil in meinen Augen alle Eier früher oder später weggerollt wären ,hatte ich dann bei beiden Nistmulden an den Ort der Eiablage gelegt,auf denen dann das Brutgeschäft weitergeführt wurde.
Prinzipiell finde ich deshalb Nistmulden sinnvoll für den Anfang. Später wird ja bei vorhandenem Nistmaterial der Rand noch erhöht.
Dabei könnte ein schräger / steilerer Rand mit Sicherheit ein unbeabsichtigtes verrollen von Eiern verhindern !
Schöne Grüße Thomas
MS Nistpl.: 29 (s.`15 ,'16 erste Brut )
Erw. MS : 11 Paare
1.Ankunft. : 22.04.'23
Eing.: 10 P.,Altp.1später ni.mehr da 😢
Juv. :24, 22.07.11 ausgef.
Verlob. 1
MES : 28 K.nest.
Erw. : 11 P.
1. Ank. 22.04./15 P.
Rauchschw.: 3 Kunstn. Ansiedl.-vers.'23.
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Spyr
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Re: Nistmulde

Beitrag von Spyr »

@traudich

Stimmt, ich kontrolliere während der Brutzeit regelmässig alle Kästen und finde deshalb verrollte Eier relativ bald nach dem "Unfall" um sie umgehend zurückzulegen (oder der Dame unters Gefieder zu schieben, ist auch schon vorgekommen). Nun ist es aber nicht so, dass einmal ausgekühlte Eier sozusagen verloren sind. Man kennt die Wetterflucht der Brutpaare bei nasskühlem Wetter, wenn sie manchmal tagelang ihre Nestlinge im Kasten zurücklassen, wo sie dann mehrere Tage ohne Fütterung überleben können.
Nun, es kann ja auch vorkommen, dass so eine Wetterlage zwischen Eiablage und Ausschlüpfen eintreten kann. Es wäre eine Katastrophe, wenn dann sämtliche zurückgelassenen und ausgekühlten Eier verloren wären. Der Mauersegler hat sich aber im Lauf der Evolution auch dieser Situation anpassen können: Einmal ausgekühlte Eier können nach der Rückkehr weiter bebrütet werden, mit Erfolg! Das Schlüpfen verzögert sich dann um die Zeitspanne der Wetterflucht. Dies soll angeblich bei keiner andern Vogelart vorkommen. Auch deshalb ist es sinnvoll, verrollte Eier zurückzulegen, man kann ja nie wissen...

Beste Grüsse
Werner
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Masculinum
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Re: Nistmulde

Beitrag von Masculinum »

Ich habe dieses Jahr auch wieder gebastelt. Hanfseil und WC Papier nass eingelegt und getrocknet. Da sollte nichts wegrollen.
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20210307_104530.jpg
20210302_170948.jpg
10 Kästen
3 Naturnester
3 MS Brutpaare
EINFLUG beobachtet: 1.5.2019, 7.5.2020, 8.5.2021
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Nati
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Re: Nistmulde

Beitrag von Nati »

Ich warte echt schon geduldig. Das eine Nezt ist belegt genau wie im vor Jahr mit Stare. Wenn die raus fliegen dann sind die Mauersegler dran. Freue mich schon Tierisch
Michi
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Re: Nistmulde

Beitrag von Michi »

Thomas-NRW hat geschrieben: So 4. Apr 2021, 23:37 Hallo zusammen,
ich hatte mal eine Idee zum Anfertigen von Nistmulden ausprobiert ( vor Ostern ;) ).
Mit einer aufwendigeren Variante hatte ich bisher die Mulden gefertigt.
Ich denke mit etwas Geschick und einem Winkelschleifer können einige von Euch ebenfalls auf diese Weise Mauerseglernistmulden anfertigen,entweder direkt im Boden oder einem extra Brettchen eingelassen.Werden sie richtig plaziert und ev. mit ein paar Federn beklebt, verhindern sie bei Annahme ein zu schnelles Verrollen der Eier,die oft bei unvollständigen Nestern auf flachem Grund wegrollen und somit verloren gehen.
Natürlich geht es auch mit einer Stichsäge ,einer Leiste ...aber was tut man nicht alles für unsere Segler :!:
Das Plattenmaterial ist in diesem Fall eine 19 mm starke Dreischichtplatte aus Fichtenholz ,die sich nicht wesentlich verzieht . Die Schräge Kante wurde ebenfalls ausgeschliffen.
Das Werkzeug auf dem Winkelschleifer ist ein Lammellen - Schleifteller ( eigentlich in der Metallverarbeitung eingesetzt ) mit einer groben Körnung 80 o.ä. und einem Durchmesser von 115 mm. Angebracht ist die Verwendung einer Schutzbrille ! Die mittlere Tiefe beträgt ca. 10 mm, kann aber sicherlich noch etwas tiefer ausfallen.
Viel Erfolg beim Ausprobieren ! Schöne Grüße Thomas
Hallo zusammen,

toller Tip von Thomas :thumbup: kann ich nur empfehlen habe ich eben selber ausprobiert und bin begeistert :rolleyes: 8-) habe ein ca 3cm altes Brett erst mit 40er Körnung bearbeitet und dann mit 120er fein :rolleyes: ging kinderleicht und ich bin total begeistert - ich hoffe die Segler auch :rolleyes:

VG Michi
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MF1 Westanflug: unbesetzt
Naturnest: Rückkehr 08.+ 12.05.2023 u. 2 Eier
4 Schwegler Nr. 17b Südseite: unbesetzt
2 Eigenbaukästen Ostseite: unbesetzt
Schwegler Nr. 17a dreifach Westseite: unbesetzt
3 Rauchschwalbennester: 2022 unbesetzt
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