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Beiträge zu den einzelnen Arten
Gast

Wiederansiedling Wiedehopf

Beitrag von Gast »

Hallo,

@Elisabeth: ich kann auch nicht zählen :lol: , dachte an die Wacholderdrossel, die ihre Feinde bei Gefahr gezielt mit Kot bespritzt ...

@Spyr danke für das interessante Bild und die Aufklärung :D

Liebe Grüße
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kaninchenzuechter
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Wiederansiedling Wiedehopf

Beitrag von kaninchenzuechter »

Elisabeth hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 21:35 So ganz habe ich das Prinzip nicht verstanden. :roll:
Ich schon. Man bildet das Habitat des Wiedehopf nach. Auch bei uns hat man auf den Kippen den Wiedehopf angesiedelt. Allerdings hat man auf liegende hohle Baumstämme und Rohre zurück gegriffen. Die Ansiedlung ist ein Erfolg. Man findet ihn jetzt auch außerhalb der Kippen. Natürlich kann man jetzt keine Steinbauten und Rohre empfehlen und so ist man wahrscheinlich auf die monströsen Kästen gekommen.
Für mich hat die ganze Sache mit dem Wiedehopf einen sehr bitteren Beigeschmack.
Wozu Tiere ansiedeln, wenn vorhandene Tiere ausgestorben sind oder aussterben?
Hier geht es vermutlich nicht nur um Naturschutz sondern ähnlich wie bei den Wölfen um ein Prestigeobjekt.
Damit will man vermutlich von den eigentlichen Problemen ablenken. Ich wünschte, dass man das Rebhuhn wieder ansiedelt.
Während ich hier schreibe, sterben in Deutschland Rauchschwalben in den Nestern. Rauchschwalben müssen im Sekundentakt füttern. Damit können sie nicht weit fliegen. Sie haben auch kein Kehlsack wie die Mauersegler.
Mein Herz gehört den Rauchschwalben.
Übrigens habe ich gestern einen Brief vom NABU erhalten. Abgebildet ist der Wiedehopf.
Gut, dass ich eine blaue Tonne habe.
LG Dieter
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Spyr
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Wiederansiedling Wiedehopf

Beitrag von Spyr »

@Dieter und Elisabeth
Das Nachbilden eines Habitats kann vielleicht in einem Zoo oder Naturpark gelingen. Wir reden hier von Aufwertung bestehender Habitate, die durch Flur"bereinigungen" vor 50 Jahren in Agrarsteppen verwandelt wurden. in hügeligem Gelände wie hier kommt man aber mit heutiger maschineller Bearbeitung bald an Grenzen. Einige steilere Gebiete beginnen zu verwildern, weshalb regelmässig wieder Neuntöter, Gartenrotschwanz und Wiedehopf usw. gesehen werden, aber weil die hohlen Bäume und die Hecken fehlen, bietet man Ersatz, zum Beispiel mit diesen monströsen Kästen (siehe Foto). Ich war vorhin schnell vor Ort für das Foto: Es gibt da auch Blumenwiesen in voller Blüte, Rauch- und Mehlschwalben, aber auch Mauersegler fliegen laufend im Tiefflug vorbei. Die Rauchschwalben haben ihre Brutnester in die offenen Ställe und Scheunen der über zwanzig im Zuge der Flur"bereinigungen" in die Landschaft ausgesidelten Bauernhöfe verlegt und werden dort geduldet, ja erwünscht, da sie a) Glück verheissen und b) auch im Stall und in den Ausläufen Insekten fangen.
Schöne Grüsse
Werner
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Monströser Wiedehopfkasten in Feldmauer integriert, 28.05.2021
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Elisabeth
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Wiederansiedling Wiedehopf

Beitrag von Elisabeth »

kaninchenzuechter hat geschrieben: Fr 28. Mai 2021, 07:31
Ich schon. Man bildet das Habitat des Wiedehopf nach. Auch bei uns hat man auf den Kippen den Wiedehopf angesiedelt. Allerdings hat man auf liegende hohle Baumstämme und Rohre zurück gegriffen. Die Ansiedlung ist ein Erfolg. Man findet ihn jetzt auch außerhalb der Kippen. Natürlich kann man jetzt keine Steinbauten und Rohre empfehlen und so ist man wahrscheinlich auf die monströsen Kästen gekommen.
Für mich hat die ganze Sache mit dem Wiedehopf einen sehr bitteren Beigeschmack.
Wozu Tiere ansiedeln, wenn vorhandene Tiere ausgestorben sind oder aussterben?
Hier geht es vermutlich nicht nur um Naturschutz sondern ähnlich wie bei den Wölfen um ein Prestigeobjekt.
Damit will man vermutlich von den eigentlichen Problemen ablenken. Ich wünschte, dass man das Rebhuhn wieder ansiedelt.

Übrigens habe ich gestern einen Brief vom NABU erhalten. Abgebildet ist der Wiedehopf.
Gut, dass ich eine blaue Tonne habe.
LG Dieter
@ Werner, vielen Dank für das neue Foto! Sieht toll aus.

@Dieter, ich kann Deinen Frust wegen der Rauchschwalben verstehen, habe aber trotzdem eine andere Sichtweise auf das Geschehen.

Tiere wie Wolf, Wiedehopf, Biber und andere Rückkehrer werden nicht gezielt angesiedelt.
Sie kommen von selbst zurück und man verbessert ihre Lebensumstände und ihren Schutz, so weit das möglich ist.
Bei fehlenden Nistmöglichkeiten für Höhlenbrüter ist das einfacher, als bei Rebhühnern, die ganz dringend eine echte Agrarreform mit mehr Umweltschutz und Pestizidverbot benötigen. Das gleiche gilt für Rauchschwalben.

Der NABU braucht Geld für seine Projekte und mit so einem prächtigen Vogel wie dem Wiedehopf kannn man die Leute erreichen. Das kommt letztendlich auch der Rauchschwalbe und dem Rebhuhn zugute.

Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Rauchschwalbe Vogel des Jahres 2021 wird und nicht das Rotkehlchen.
Liebe Grüße
Elisabeth
..................................................................................................
2020: 4 Kästen -> 2xVP
2021: 11 Kästen -> 2xBP, 4xJV
2022: 13 Kästen -> 2xBP, 3xJV |1xBP Feldsperlinge (1 Brut)
2023: 13 Kästen -> 2xBP, 5xJV, 1xVP |1xBP Feldsperlinge (2 Bruten) 🪦
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kaninchenzuechter
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Wiederansiedling Wiedehopf

Beitrag von kaninchenzuechter »

Elisabeth hat geschrieben: Fr 28. Mai 2021, 10:54 Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Rauchschwalbe Vogel des Jahres 2021 wird und nicht das Rotkehlchen.
Die Rauchschwalbe war schon mal Vogel des Jahres. Ich hätte mir gewünscht, dass man die Stadttaube wählt, um auf die Misere in den Städten aufmerksam zu machen. So hat man viele Naturfreunde vor den Kopf gestoßen. Naturschutz kann man nur mit den Menschen machen.
Gruß Dieter
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Elisabeth
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Re: Allein

Beitrag von Elisabeth »

kaninchenzuechter hat geschrieben: Fr 28. Mai 2021, 11:30
Elisabeth hat geschrieben: Fr 28. Mai 2021, 10:54 Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Rauchschwalbe Vogel des Jahres 2021 wird und nicht das Rotkehlchen.
Die Rauchschwalbe war schon mal Vogel des Jahres. Ich hätte mir gewünscht, dass man die Stadttaube wählt, um auf die Misere in den Städten aufmerksam zu machen. So hat man viele Naturfreunde vor den Kopf gestoßen. Naturschutz kann man nur mit den Menschen machen.
Gruß Dieter
Hallo Dieter,
das Rotkehlchen war 1992 auch schon mal Vogel des Jahres. Bei der Rauchschwalbe liegt es 42 Jahre zurück, dass sie Vogel des Jahres war.
Die Natur interessierten Menschen haben doch so abgestimmt, warum sollen sich jetzt Naturfreunde vor den Kopf gestoßen fühlen?
Laut NABU war das Interesse sehr groß.
Liebe Grüße
Elisabeth
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Biene

Re: - Vogel des Jahres 2021

Beitrag von Biene »

lt. NABU: > 325.000 Stimmen in der Hauptwahl.
(130.000 hatten in der Vorwahl die 10 Auswahlvögel bestimmt.)

1. Rotkehlchen (17,4 Prozent, 59.338 Stimmen)
2. Rauchschwalbe (15,3 Prozent, 52.410 Stimmen)
3. Kiebitz (12,6 Prozent, 43.227 Stimmen)
4. Feldlerche (11,9 Prozent, 40.523 Stimmen)
5. Stadttaube (9,2 Prozent, 31.453 Stimmen)
6. Haussperling (8,2 Prozent, 28.137 Stimmen)
7. Goldregenpfeifer (6,7 Prozent, 23.054 Stimmen)
8. Blaumeise (6,7 Prozent, 22.908 Stimmen)
9. Eisvogel (6,6 Prozent, 22.711 Stimmen)
10. Amsel (5,3 Prozent, 17.988 Stimmen)

Ich vermute mal, viele Menschen finden das Rotkehlchen einfach "süß". Es wird ja auch oft stellvertretend für Vögel abgebildet und ist daher sehr populär.

Liebe Grüße
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kaninchenzuechter
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Wiederansiedling Wiedehopf

Beitrag von kaninchenzuechter »

Vielen Dank für die Zahlen. Ich muss zugeben, dass ich die Abstimmung nur am Anfang verfolgt habe. Die Sache mit den Stadttauben hat mich berührt. Wie arm sind doch diese Menschen. Sie haben ja nicht mal Spatzen.
Eigentlich wollte ich zu diesem Thema:
kaninchenzuechter hat geschrieben: Fr 28. Mai 2021, 11:30 Naturschutz kann man nur mit den Menschen machen.
etwas schreiben. Gerade was den Umgang mit Wölfen und jetzt auch den Biber betrifft, läuft hier einiges schief.
Das Thema sollten wir bei Gelegenheit behandeln. Jetzt habe ich andere Interessen.
Mal sehen, was die Schwalben machen. 19:00 Uhr ist Kaninchenzuechterversammlung.
Schönes Wochenende
Dieter
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Ergänzung

Beitrag von kaninchenzuechter »

Elisabeth hat geschrieben: Fr 28. Mai 2021, 10:54 Der NABU braucht Geld für seine Projekte und mit so einem prächtigen Vogel wie dem Wiedehopf kannn man die Leute erreichen. Das kommt letztendlich auch der Rauchschwalbe und dem Rebhuhn zugute.
Der Wiedehopf wurde hier schon zur DDR-Zeiten angesiedelt. Es war Aufgabe des Staates. Er hat keine Bettelbriefe verschickt.
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