Hallo Insektenfreunde,
jetzt habe ich mir hier alle Berichte von Dieter durchgelesen und musste schon schmunzeln. Ich gehöre zu den Leuten, die Hornissenkästen aufhängen und diese Tiere fast so sehr lieben, wie Mauersegler.
2014 hatte ich das erste Mal Hornissen im Garten. Sie waren in meine Schwegler Fledermaushöhle eingezogen. Fledermäuse waren da bis heute noch nie drin.
Als die Höhle langsam eng wurde, habe ich schnell einen großen Holzkasten daneben gestellt, in der Hoffnung, dass sie dort eine Filiale gründen. Es hat geklappt und ich hatte einen unterhaltsamen Hornissensommer.
Im Jahr darauf gab es eine Nestgründung direkt in dem großen Kasten, die aber leider eingegangen ist.
Seitdem warte ich jedes Jahr auf das Auftauchen der Königinnen im Mai. Mittlerweile habe ich sogar zwei Hornissen-Starterkästen von Schwegler und den großen Schwegler-Hornissenkasten aufgehängt. Strauchmispel, die Hornissen lieben, habe ich auch gepflanzt. Leider lassen sich Hornissen nicht mit Rufen anlocken, man kann einfach nur warten.
In einem Starterkasten war 2018 eine Nestgründung, die aber von einer anderen Königin zerstört wurde.
In meiner Verzweiflung habe ich dann alle Hornissenumsiedler der Umgebung angeschrieben.
Und tatsächlich kenne ich nun einen lieben Menschen, der mich mit Hornissen versorgt, wenn sie nicht freiwillig bei mir einziehen.
Letzte Woche kam er und hat mir ein kleines Nest mit verdeckelten Zellen und einigen Larven gebracht. Die Königin war natürlich auch dabei. Leider ist genau diese dann aber beim Umsiedeln entwischt und nicht mehr zurück gekommen.
Wir haben das Nest im großen Schwegler deponiert und ich habe mir jeden Tag die armen Larven angeschaut, wie sie mit verzweifelten Hungerkratzen auf sich aufmerksam machten. Leider kam keine neue Königin vorbei, ich hatte dieses Jahr auch fast gar keine im Garten.
Nun kam gestern der Anruf von meinem Hornissen-Lieferanten: Er hat eine neues Nest!
Das Nest wurde aus einem Gulli umgesiedelt und bestand nur aus zwei kleinen Nestteilen. Es gab aber schon eine ganze Menge Arbeiterinnen (ungewöhnlich viele für Mitte Juni), die mit umgezogen sind. Wir haben dann die Nestteile zu dem Nest von neulich, in den großen Kasten gelegt. Und es scheint geklappt zu haben. Die Arbeiterinnen fliegen ein und aus.
Nun bin ich sehr gespannt, ob die Larven der anderen Königin mit versorgt werden. Sie lebten nämlich immer noch. Nächste Woche werde ich mal in den Kasten schauen, aber erst mal lasse ich sie in Ruhe.
Leider fliegt die Königin noch aus, obwohl sie schon so viele Arbeiterinnen hat. Gestern Abend hat mein Hund nach ihr geschnappt und sie fast gehabt.
Mir wäre es lieber, sie bliebe im Nest!
Mein Bekannter hatte dann noch eine Überraschung und hat mir noch ein ganz kleines, zweites Nest im Vogelhaus mitgebracht. Dort gibt es nur eine Königin und zwei verdeckelte Zellen. Mal sehen, wie es sich entwickelt.
- Die Königin
- ..mit grausigem Schatten. ;-)
- Eine Arbeiterin
- Vogelhaus
- ...mit Nest