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Mauersegler-Ankunft 2024: Karte und Meldungen
melde mich auch endlich zurück aus dem Winterschlaf
Heute sind hier 3 Rauchschwalben angekommen. Eine davon scheint das Männchen aus der Garage zu sein. Er flog gezielt seinen Schlafplatz an und trällert hier munter sein Lied. Bin total happy grade
Liebe Pamela,
Schön, Dich wieder bei den Rauchis begrüßen zu können. Ich freue mich mit Dir, dass bei Dir 3 Schwalben angekommen sind.
3 Jungschwalben sind bei mir auch angekommen. Ich habe sie gestern wieder gesehen. Sie fliegen in Richtung Kaninchenstall, setzen sich aber nicht aufs Nest, so dass ich kein Bild habe.
Besonders um die Rückkehr der Schwalbenmutter mache ich mir Sorgen. Damit will ich nicht sagen, dass unsere Schwalben während der Reise besonders gefährdet sind. Nach meinen Beobachtungen sind unsere Schwalben hier in Deutschland viel mehr gefährdet.
Mein Schwalbenweibchen ist nun über 8 Jahre alt. Laut Wiki und meinen Beobachtungen ist das das Höchstalter. Schön, dass sie 40 Kinder aufgezogen hat. Das ist die beste Garantie für einen erfolgreichen Generationswechsel.
Gruß Dieter
Vorgestern Abend, wie berichtet, die erste Schwalbe über Nacht und gestern früh traute ich meinen Augen kaum, saß ein Pärchen auf der Sitzstange. Ob es das Paar vom letzten Jahr ist kann ich nicht genau sagen, Schwalbenmänne hat zumindest die leicht beige bräunliche Gefiederfärbung wie der Vorjahresmann.
Den ganzen Tag ging es heiß her im Windfang. Ein Gedränge und Geschimpfe von teilweise bis zu 5 Schwalben. Das war kein fröhliches Gezwitscher, das war wohl mehr Kampf um die besten Plätze. Es ging richtig heftig ab.
Zum einen ist es sehr früh und zum anderen haben wir noch nie solche „Kämpfe“ erlebt. ABER!!! Wir glauben den Grund dafür zu kennen, einen sehr traurigen und ich kann es nicht anders sagen, es ist für unsere hiesige Rauchschwalbenpopulation eine Katastrophe.
In unserem Dorf gab es einmal 5 Höfe. Heute sind es noch 2 die landwirtschaftlich genutzt werden. Bei allen anderen wurden ehemalige Ställe und Scheunen zu Wohnraum ausgebaut. Wir haben dies auch getan, allerdings haben wir auf Wohnraumschaffung bis zum letzten Quadratzentimeter verzichtet, so dass unsere gefiederten Freunde ihre angestammten Brutstätten nicht völlig verlieren und zudem noch neue Möglichkeiten geschaffen.
Im letzten Jahr hat man auf einem der ehemaligen Höfe, einen bis dato von Schwalben stark frequentierten, nicht mehr genutzten, Stall ausgebaut. Alles ist nun dicht, alles verrammelt, da ist nicht mal mehr eine Ritze für ne Hummel drin.
Einer, der beiden noch aktiven landwirtschaftlich genutzten Höfe war sowieso schon seit vielen Jahren hermetisch abgeriegelt.
Und auf dem anderen Hof ..... spielt sich nun eine Tragödie ab. Dort hielt man Pferde, bis zum Sommer letzten Jahres. Ein ziemlich großer alter Stall, altes Fachwerk, Türen, Tore und Fenster immer offen. Ein Paradies für Rauchis. Ich war einige Male drin. Da lebte eine ganze Kolonie von Rauchschwalben, geschätzt 10 bis 15 Nester, wahrscheinlich sogar mehr in guten Jahren. Es flogen dort so unglaublich viele Schwalben.
Ende Juli letzten Jahres wurde der Stall geräumt und im August war man schon dabei den Boden aufzubaggern.
Da brüteten noch Schwalben, bzw. waren die Jungen noch nicht alle flügge, hat aber niemanden interessiert.
Aus diesem Refugium wurde nun über den Winter ein Kartoffellager gemacht. Anfang März waren noch Arbeiter damit beschäftigt alle Fenster und jeden noch so kleinen Spalt zuzumauern. Das Einfahrtstor ist zu, alles zu, alles tot. Dort haben so viele Schwalben auf einmal ihre Brutstätten verloren.
Da steht man dann da und kann nur noch heulen vor lauter Hilflosigkeit.
Nun gibt es in unserem Dorf nur noch eine alte Hofstätte mit dem Hausstall bei unserem Nachbarn und mit dem Windfang und der Treckergarage bei uns. Ein einziger verbliebener Ort für die Nester der Rauchschwalben.
So lange wir hier leben, werden wir alles tun, dass sie hier in Ruhe brüten können.
Aber nach uns ..... ?
... werden sie wohl eines Tages ganz verschwunden sein....
LG
Caro
PS. Unser Pärchen richtet sich schon fröhlich zwitschernd den ganzen Vormittag häuslich ein. Kämpfe wie gestern gab es heute noch nicht.
Und für die Rauchschwalben kann man ja auch nicht einfach draussen einen Ersatz installieren.
Wie ist da eigentlich die gesetzliche Lage?
Wahrscheinlich ist es eine unzumutebare Härte oder so etwas in der Art, wenn man sein Eigentum wegen der innen wohnenden Schwalben nicht nutzen könnte?
Weiß das jemand?
Ich wünsche Dir trotzdem einen schönen Schwalbensommer und dass es Deinen Schwälbchen noch viele Jahre gut geht!!
überall das gleiche Bild. Mein Nachbar, letzter Milchviehbetrieb in unserem Ort. 6 Rauchschwalbenpärchen und 20 Mehlschwalbennester am Kuhstall. Die Milchviehhaltung wird zu diesem Sommer aufgegeben. Die hofnahen Weideflächen sind schon zu Ackerflächen umgewandelt. Vorerst sollen noch Mastrinder die Milchviehställe beleben.
Letztendlich aber auch ein auslaufender Betrieb, Jetziger Bewirtschafter wird 65 Jahre und Nachfolger sind nicht in Sicht. Langfristig auch keine guten Zukunftsaussichten für die Schwalben.
Trotzdem sollten wir positiv gestimmt bleiben in unserem Bemühen um den Schwalbenschutz. Bei mir sind noch 16 freie Mehlschwalbennester zu vergeben!
Gruß Friedrich
30 Nisthilfen an 10 Standorten
19 Brutpaare - 1 Verlobungspaar
37 Jungvögel (z.Teil geschätzt)
4 Nisthilfen m. Kameratechnik
das hört sich ja in der Tat furchtbar an. Da sollte sehr schnell Abhilfe geschaffen werden, ehe Deine Schwalben noch am Streß zugrundegehen (denn der Ansturm wird ja so weitergehen) oder die nun heimatlosen Schwalben das Dorf auf Nimmerwiedersehen verlassen.
Soweit ich informiert bin, muß bei Abrissen oder Umbauten dieser Art das Bauordnungsamt eingeschaltet werden, und ein Baugutachter muß sich vorher das Gebäude anschauen, ob da Gebäudebrüter und -bewohner wie Schwalben, Mauersegler, Fledermäuse, Schleiereulen ihr Zuhause verlieren würden. Dann wird die Abriß- bzw. Baugenehmigung nur erteilt, wenn Ersatznistraum geschaffen wird. Ich an Deiner Stelle würde beim für Dein Dorf zuständigen Bauordnungsamt fragen, ob das geschehen ist, und die Lage schildern. Und auch bei der zuständigen Umweltbehörde anfragen und das Problem schildern.
Falls Du bei den Behörden keine Hilfe bekommst, hilft nur, selbst Deine Dorfbewohner zu bitten, möglichst noch in dieser Brutsaison irgendwie für neuen Brutraum zu sorgen. Du selbst eingeschlossen. Hier im Dorf glauben die Leute noch, dass Schwalben Glück bringen. Auch das läßt sich als Argument verwendet - wer will schon, dass das Unglück über seinen Hof hereinbricht?
Rauchschwalben sind ja eigentlich recht anspruchslos: Es muß kein Stall voller Tiere sein, es reicht ein zugfreier (!) Raum mit einem offenen Fensterchen. Das kann eine Garage, ein Schuppen, ein Carport am Haus, ein Gartenhäuschen, ein Windfang sein. Ich weiß nicht, wie gut Du in Dein Dorf eingebunden bist - vielleicht ist es sogar sinnvoller, es über Schlüsselpersonen anzugehen. Gemeinderat, Vereine, die Jägerschaft, die Lokalzeitung? Oder falls bei Euch noch jemand zur Kirche geht, wäre der Pfarrer/Pastor auch jemand, der die Not Eurer Schwalben in seine Predigt einschließen könnte. Irgendwelche naturfreundlichen Schlüsselpersonen gibts in jedem Dorf. Wenn in den nächsten Wochen Ersatz geschaffen werden könnte, wäre das schon eine unglaubliche Hilfe für die Schwalben. Eine Naturschutzorganisation, sei es BUND oder NABU, gibts eigentlich auch in jeder mittleren Kleinstadt - vielleicht hat da die zuständige Ortsgruppe ein Ohr und tatkräftige Hände. Ich bin sicher, dass sich bei gezielter Suche noch Räume finden werden, die den Schwalben geöffnet werden könnten.
Ich drück die Daumen, dass Du Wege findest, wie die Schwalben im Dorf bleiben können.
Lieber Nahid,
besser hätte man es nicht schreiben können. Es fehlt nur noch jemand der auf die schnelle jede Menge Kunstnester herstellt und den Leuten frei Haus liefert.
Das könnte man auch sehr schön als soziales Projekt gemeinsam machen. Mit Schulen oder Vereinen zum Beispiel. Ohne die überzeugten Eigentümer geht es aber letztendlich nicht. Ein Bekannter von mir hat Mehlschwalben an seinem Haus, er wäre sie aber am liebsten los.
Ich habe ihm erklärt das ich jetzt schon lange versuche welche bei mir anzusiedeln und nichts unversucht lasse. Ich muss so überzeugend auf ihn gewirkt haben, das er jetzt anders darüber denkt. Jedesmal wenn wir uns sehen, fragt er ob ich schon Schwalben habe. Ich glaube er genießt das jetzt, das er der einzige im Dorf ist, der welche hat. Die Kunst ist es wohl hier, Begehrlichkeiten bei den Eigentümern zu wecken.
Beste Grüße
Willi
12 Mehlschwalben Kunstnester,
1 Paar (2021), 3 Jungtiere (Erstansiedlung)
3 Paar (2022), 9 Jungtiere
1 Paar (2023), 3 Jungtiere 1. Brut , 3 Jungtiere 2. Brut
Der Beitrag von Caro geht mir auch unter die Haut.
Ziehe Parallelen zu dem Hof, zu dem ich seit meiner Kindheit Verbindung halte.
Vor Jahren wurde die Milchwirtschaft und Bullenmast aufgegeben und in ein Förderprogramm der EU zu biologischer Bewirtschaftung eingestiegen. Pansionspferde und das Subventionsprogramm sorgen jetzt für das Erwerbseinkommen. Dazu wurden die Stallungen umgebaut mit Reiterstübchen und Sattelraum.
Brutplätze der Rauchschwalben gingen verloren.
Den Existenzkampf der Generationen (vier lebten unter einem Dach) habe ich mitbekommen.
Kleinbäuerliche Landwirtschaft scheint ohne Perspektive.
Nahid verweist mit recht auf die gesetzlichen Bestimmungen. Die Entscheidungsträger auf den genannten Behörden sind oft mit solchen Themen überfordert. Unsere Naturschutzgesetze sind bestens, in der Tiefe versagen sie aber häufig. - Das liegt auch an Leuten wie mir. Ich konnte keine Behörde oder Naturschutzorganisation auf den Plan rufen. Das wäre ein Vertrauensbruch gewesen.
Mir blieb nur der Appell Ausgleichsmaßnahmen zu treffen.
