Moin moin,
Nach der 4 tägigen Hitzewelle mit zum Teil schon bedenklichen Temperaturen von knapp 34 °C im Schatten hat die Natur letzten Samstag den Blasebalg ausgepackt und seitdem windet und stürmt es hier ohne Unterlass zw. Windstärke 5 und 8. Dazu meist dunkles Herbstwetter, die Temperaturen quälen sich nachmittags auf ca. 20°C. Die Nichtbrüter sind abgezogen, die Brutvögel versorgen weiter so gut es geht, die Fütterintervalle sind lang und wenn es Sinn macht fliegen sie bis in die fortgeschrittene Dämmerung. Screaming, Duette am Nistplatz und andere soziale Aktivitäten hat es seit 9 Tagen kaum noch gegeben. Heute hat sich das Dauersturmtief sogar zu einem schweren Sturm gemausert. Bei recht milden 23°C waren die Segler trotzdem unterwegs und man konnte schön den dynamischen Segelflug beobachten, ohne Flügelschlag gegen die Sturmböen mit kleinen zick zack Bewegungen. Das ist schon toll.
Das extrem unruhige stürmische Wetter soll noch bis Mitte nächster Woche anhalten, danach vielleicht zumindest ruhiges Wetter bei verhaltenen Temperaturen und noch etwas Sucheraktivität kurz vor dem Saisonende. Die Vorhersage bis Mitte Juli lässt nicht mehr viel erwarten. Dieses Jahr ist die Nichtbrüter Saison schwierig. Neben ein paar super Tagen zogen sich längere stürmische, herbstliche Episoden wie ein roter Faden durch die ganze Saison und ein richtiger Sucherbetrieb mit einer Weiterentwicklung und im besten Falle weiteren Ansiedlungen kam nicht in Gang.
Man kann zumindest sagen, besser als Extremhitze mit Ausfall eines großen Teils der Bruten und blank liegenden Nerven.
Für die Brutpaare ist es ganz OK, auch wenn die Pflegestationen nach der Hitzewelle voll sind, gab es keine Massen von Hitzeopfern und an den Naturnestern, die ich in der Umgebung kenne wird überall noch gefüttert. Zum baldigen Jungfernflug der Jungsegler wäre aber besseres Wetter und noch ein paar insektenreiche Tage nicht verkehrt.
Paar 1: hier riecht es nach Abschied, schon seit Tagen rattert die Kiste abends beim Flugtraining. Mit geschätzten knapp 6 Wochen sollte der Jungfernflug in Kürze bevorstehen.
Paar 2: Junge ca. 3 Wochen alt, aufgrund der mehrstimmigen Bettelrufe und der unermüdlich fliegenden Altsegler gehe ich von einer vollen Hütte aus.
Paar 3: am Johannistag (24/6) habe ich Eischalen vor dem Haus gefunden, also jetzt 12 Tage alte Küken, da gibt es Verlängerung in den August hinein
4. besiedelter Kasten: wie berichtet wurde dort massiv gekämpft ab 17. Juni. Die Kämpfe haben angedauert sofern das Wetter es zuließ. Es hat sich aber ritualisiert, also nur noch zu bestimmten Tageszeiten einige kurze Kloppereien bei denen einer rausgeschmissen wurde, nichts Ernstes mehr. Der Kontrahent hat sogar 2 mal eine Kastenübernachtung erzwungen indem er bei fortgeschrittener Dunkelheit einflog und dann kein Kampf mehr losging. Aufgegeben hat da keiner. Es saß auch mal ein Paar drin mit Duettrufen, mit dem längerfristigen Abzug der Sucher dann wieder nur der Single mit abendlichem Einflug. Damit hat es zwar eine neue Ansiedlung gegeben, aber mit 2 Seglern die sich nicht leiden können, lol. Da wird sich zeigen, wie die Geschichte fortgeschrieben wird.
@ Regina : der Segler ist ca. 3 Wochen alt, voll befiedert. Zusätzliche Wärme wäre unnötig, Rotlicht trocknet stark aus, wäre also sowieso ungeeignet. Er sollte mal gewogen werden, unter 30 g wäre kritisches Untergewicht und dann könnte z. B. auch ein Altvogel ausgefallen sein und er vor Hunger rausgekrabbelt sein. Schön wären um die 40g und mehr. Hitzesprung halte ich für unwahrscheinlich, auch wenn es im Süden momentan angenehm warm ist, ist das gerade mal Wohlfühlwetter. Er sollte dann baldigst in fachkundige Hände. Vielleicht auch morgen mal mit der MS Klinik Frankfurt telefonieren und nach der besten Pflegestelle fragen. 069/35351504
Bruno hat geschrieben:Stare sind wohl doch perfekte Zeigevögel.
Das Flugbild ist ähnlich, die Färbung, die Silhouette, die Größe, beide sind rasante Flieger. Obwohl es hier keine Stare mehr gibt scherten mal welche aus einem überfliegenden Trupp aus und folgten einem anfliegenden Segler an den Kasten. Starenbruten gab es hier zuletzt in den 80er Jahren. Kohlmeisen haben ihren dritten Brutversuch endlich erfolgreich aufgezogen in einem Seglerkasten nah an einem besiedelten, wo oft Sucher vorbeikamen. Die alle 2 Minuten einfliegenden Meisen haben sie nicht die Bohne interessiert und das Geschehen blieb vollkommen unbehelligt. Zu klein, andere Farbe, Flugbild komplett anders.
@ Patrizia & Alex : Glückwunsch zur endlich gelungenen Ansiedlung. Bei Eurem großen Einsatz und tollen Kästen konnten sie einfach nicht nein sagen.
@ Alle : danke für die schönen Berichte und tollen Fotos/Videos und weiterhin einen guten Saisonverlauf, wer noch auf eine Erstansiedlung wartet wünsche ich endlich ruhiges Sommerwetter und noch einen Last Minute Erfolg
Liebe Grüße
Thomas