Hallo Ihr Lieben,
ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit damit und halte einen stetigen Rückgang für realistisch.
Die 40% beziehen sich auf die Zahlen von 2022 und da wurden sehr viele Segler gezählt.
In Hamburg haben wir sogar einen Rückgang von 47% im Vergleich zum Vorjahr.
Es gibt aber eine statistische Auswertung über den gesamten Zeitraum von 15 Jahren, seit es die "Stunde der Gartenvögel" gibt".
Und daraus läßt sich ablesen, dass kein anderer Vogel von den Top-Ten so stark abgenommen hat wie der Mauersegler.
Ganze 6,7 % in den Jahren 2006 bis 2018.
Die Mehlschwalbe z.B. kommt auf einen Verlust von 4,7 %.
Ihr findet die Zahlen hier:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... 22414.html
Dort kann man sich weiteres Material als PDF herunter laden. Alles sehr interessant.
Und auch wir hier im Forum stellen ja fest, dass irgend etwas anders ist in diesem Jahr.
Ich möchte in diesem Zusammenhang noch mal auf die Seite EuroBird hinweisen:
https://eurobirdportal.org/ebp/de/#home ... weeksprev/
Stellt bitte auf Doppelkarte und vergleicht das laufende Jahr mit dem letzten Jahr.
Schaut Euch dort die Zeiträume vom 9.4. bis 13.5. an. Man kann sich Woche für Woche durchklicken.
Ich frage mich die ganze Zeit, wo die Segler sind, die normalerweise Italien und Frankreich besiedeln.
In Italien ist fast gar nichts los, Frankreich ist sehr lückig und auch für Deutschland sieht man Verluste.
Dafür sind die Beneluxstaaten und GB stärker besiedelt.
Einige Segler sind vielleicht aus Wettergründen dahin ausgewichen, dass kann aber die starken Verluste in Italien und Frankreich nicht erklären.
Man kann sich bei Eurobird alle Jahre seit 2010 anschauen, Italien war immer als erstes mit Rückkehrern besiedelt.
Es könnte natürlich auch sein, dass da im Moment keiner Meldungen macht, weil die Italiener andere Sorgen haben.
Das kann ich mir aber nicht richtig vorstellen.
Nistkästen sind gut und wichtig, aber ich habe schon häufig gedacht, wenn es alle Nistplätze noch gäbe, die vernichtet wurden, wären trotzdem nicht mehr genug Insekten für alle Segler da.
Wir schauen auch so oft nur vor unsere eigene Haustür, die meiste Zeit verbringen "unsere" Segler aber in Afrika.
Und auch dort haben wir es mit massiven Dürren und damit verbundenen Insektenmangel zu tun.
Die industrielle Landwirtschaft gewinnt in Afrika immer mehr an Bedeutung und damit droht auch dort an dieser Stelle fortschreitender Insektenmangel.