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Waechter
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Re: Versuche zur Nistkastenkühlung

Beitrag von Waechter »

traudich hat geschrieben: Fr 7. Mai 2021, 10:21
Markus hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 19:23 @Traudich , testet diesen Sommer den Prototyp, bin gespannt.
Bei Temperaturen von 5 Grad über Kühlsysteme zu schreiben könnte wenig überzeugend wirken; aber wir wissen ja, dass es auch anders geht.
Stelle mal zwei Foto`s von den, jetzt bei mir aufgehängten und von Markus kontruierten, Kühlsystemen ein.
Beide habe ich gegen Hitze / Sonneneinstrahlung mithilfe einem Stück Alumatte abgeschirmt; hat sich aber rausgestellt, dass es bei Sonneneinstrahlung sehr blendet und ich, bei meiner nächsten Kletteraktion, :S noch etwas verändern will.
Die zusätzliche Beschattung am Kasten Westseite ist auch im Testlauf. Mit Lochdraht und Alumatte habe ich eine art Schirm am Kasten befestigt den ich manuell nach unten biegen kann und somit der Kasten beschattet wird. Hier wird es am frühen Abend in den Kästen sehr warm (42 Grad) und ich hoffe, dass ich damit etwas weniger Temperaturen erreiche. In den Kästen ( Garagengiebel, Westseite, normaler Kasten) werde ich in diesem Jahr bei hohen Temperaturen wieder Vergleiche der aufkommenden Gradzahlen dokumentieren. Auch ich bin schon sehr gespannt :rolleyes:
LG
Hallo Traudich, gibt es von den Versuchen mit diesem aktiven Kühlsystem auch Ergebnisse?

Gruß Waechter ;)
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Markus
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Re: Versuche zur Nistkastenkühlung

Beitrag von Markus »

Hallo Götz,

glaub die haben sich trotz riesen Aufwand nicht so bewährt, da zu schwache Lüfter :S

Allerdings habe ich damals eine Alternative gefunden viewtopic.php?p=22232#p22232

LG
Markus
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traudich
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Re: Versuche zur Nistkastenkühlung

Beitrag von traudich »

Hallo Wächter,
die von mir beschriebene Beschattung des Nistkastens auf der Westseite, hatte sich als zu klein erwiesen. Sie konnte nicht, bei unterschiedlichem Sonnenstnad, den gesamten Kasten beschatten. An der Garage habe ich daraufhin eine Kastenbeschattung gewählt, die an allen Seiten 10 cm größer ist als der eigentliche Brutraum was ausreichen ist.
Die von Markus konstruierten Kühlsysteme funktionierten gut solange sie beschattet hängen. Auf der Westseite war das nicht ausreichend möglich und bei Themperaturen über 35 G Außemthemperaturen und teilweise direkter Sonnenanstrahlung, haben sie sich abgeschaltet. Das gilt auch für die im Link angezeigten Systeme. Wer die Möglichkeit hat, selbige in den Innenbereich zu intallieren hat sicher bessere Aussichten auf Kühlung. Ich hatte mich für die Saison in diesem Jahr mit Kühlakkus ausgestattet, die ich nicht benötigte :thumbup:
Obwohl wir viel Baumbestand in unserem Garten haben erhitzen sich die Kästen auf der Nordseite bei 37 G Außenthemperatur auf 41.
Bei weiteren Fragen bitte melden.
LG
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Markus
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Re: Versuche zur Nistkastenkühlung

Beitrag von Markus »

Hallo zusammen,

das Thema treibt auch mich immer noch um. Es sollte halt ein Wartungsfreies sich selbst regulierendes System sein.

Eigentlich wäre ein aktives Kühlsystem in Verbindung mit Solarenergie am sinnvollsten und auch am einfachsten, da die Energie der Solarzelle sich ja nach der stärke der Sonneneinstrahlung richtet und kein Kabelgedöns und Regler notwendig wären.

Hab das ja auch schon mal ansatzweise getestet, viewtopic.php?p=10272#p10272 allerdings habe ich im Nachhinein heraus gefunden dass die Solarzelle defekt/minderwertig war und nur wenig Leistung brachte.

Ich hab das also noch nicht ganz ausgereizt, vielleicht sollte ich hier nochmals ansetzen, wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe ;)
Erfahrungen konnte ich hierzu nun ja nun schon einige sammeln. ;)


LG
Markus
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Re: Versuche zur Nistkastenkühlung

Beitrag von traudich »

Die bisherige Herausforderungen waren hier, dass bis auf wenige Ausnahmen die Nistkästen direkt überm Fenster hängen und wenig schattiger Raum für ein Kühlsystem zur Verfügung steht. Da gerade an den Hausseiten, an denen es sehr heiß wird, auch die Kühlsysteme zu heiß werden und sich bei einer Außentemperatur von über 30 G und zusätzlicher Sonneneinstrahlung die Kühlung abschaltet. Man müsste die Kühlung ins Innere des Hauses installieren was aber oftmals nicht geht. LG
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Re: Versuche zur Nistkastenkühlung

Beitrag von Markus »

traudich hat geschrieben: Mi 11. Sep 2024, 11:10 Man müsste die Kühlung ins Innere des Hauses installieren was aber oftmals nicht geht. LG
Das stimmt leider Siegrid, allerdings würde es wohl schon einiges bringen die Nistmöglichkeit irgendwie in oder an das Gebäude so zu integrieren dass zumindest die Rückseite möglichst direkten Kontakt zur oft wesentlich kühleren Fassade hat.

Götz hat solche ja schon hier im Forum vorgestellt. Optik, Material und die komplett offene Rückseite allerdings sagen mir bei diesem Typ überhaupt nicht zu :S

Nachtrag: https://www.impeckable.co.uk/index.php/ ... t-nest-box

Das Werbeargument "dass sie den Luftstrom nutzt, um die Box und die Bewohner kühler zu halten" leuchtet mir noch nicht ein :S
welcher Luftstrom da wohl gemeint ist ?


Denke aber dass so eine Version auch mit Holzkästen realisierbar wäre, vielleicht mit einem Alublech als Kastenrückwand damit die Kühle der Fassade optimal übertragen werden kann :S

LG
Markus
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Re: Versuche zur Nistkastenkühlung

Beitrag von Waechter »

Markus hat geschrieben: Mi 11. Sep 2024, 21:02
traudich hat geschrieben: Mi 11. Sep 2024, 11:10 Man müsste die Kühlung ins Innere des Hauses installieren was aber oftmals nicht geht. LG
Nachtrag: https://www.impeckable.co.uk/index.php/ ... t-nest-box

Das Werbeargument "dass sie den Luftstrom nutzt, um die Box und die Bewohner kühler zu halten" leuchtet mir noch nicht ein :S
welcher Luftstrom da wohl gemeint ist?

LG
Markus
Hallo Markus und alle am Thema interessierten, hier muss ich etwas dazu erklären.
Von Len (England) wurden mir zwei weiße Boxen zur Verfügung gestellt. Die eine Box hängt hier bei mir am Balkon und die andere Box mit dem Funksensor wurde am Wasserwerk-Altbau am Nordwand-Giebel direkt auf das Mauerwerk montiert. Dort hängt die Box überwiegend im Schatten und nur dort konnte ich die Temperaturunterschiede messen.
Temperatur-Differenz.jpg
Temperatur-Differenz.jpg (44.69 KiB) 97 mal betrachtet
Das ist die Grafik, die auf dieser Seite gezeigt wird.
https://www.impeckable.co.uk/index.php
Der Kommentar dazu ist als ein typischer Werbetext zu verstehen, denn bei direkter Sonne sieht das Ergebnis ganz anders aus.
Meine Grafik im Original!
Temperatur-Differenzen.jpg
Temperatur-Differenzen.jpg (36.01 KiB) 97 mal betrachtet
Für die Versuchbedingungen wurde eine Stelle gewählt, die auch für andere Kästen optimal wäre. (Foto Ausschnitt aus dem Mail)
Versuchsbedingung.jpg
Was den genannten Luftstrom betrifft, kann ich darin nur eine sehr laienhafte Vorstellung erkennen. :o
Oben an der Haube, die den eigentlichen Nistkasten abdeckt ist eine Öffnung.
Belüftung-zu Klein.jpg
Belüftung-zu Klein.jpg (24.15 KiB) 97 mal betrachtet
Da soll angeblich genügend erwärmte Luft entweichen, und damit die Box kühlt.
Wie das bei Sonneneschein aussieht, kann in dieser Grafik abgelesen werden.
KURVEN-WB.jpg
KURVEN-WB.jpg (274.73 KiB) 97 mal betrachtet
In diesem Vergleich war die Holzbbox nicht schlechter.
Gruß Waechter ;)
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Re: Versuche zur Nistkastenkühlung

Beitrag von traudich »

Hallo Götz,
da ich schon oftmals über Hitzeeinwirkungen und Messungen in Kästen geschrieben habe, nur so viel damit ich mich nicht wiederhole.
Ich halte die beworbenen Kästen für ungeeignet und viel zu teuer. An schattigen Seiten „ tut“ es jeder Kasten. Unser Augenmerk geht aber auf die kritischen Hausseiten mit wenig Schatten. Auch bei diesen Nisthilfen wird sich die Innenthemperatur aus: Außentemperatur, aufgeheiztem Umfeld, Sonneneinwirkung zusammensetzend. Die Frage ist, wie warm die Rückwand wird und ob sie nicht vielleicht sehr warm wird. Was mir aber gleich aufgefallen ist, dass so eine Plastikbox keinen Feuchtigkeitsaustausch zulässt. Bis dato war doch immer die Devise, einen Kasten nicht zu versiegeln damit das Innenklima nicht beeinträchtig wird. LG
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Re: Versuche zur Nistkastenkühlung

Beitrag von Markus »

Hallo Götz,

ah, jetzt ist die Lüftungsfunktion klar :idea: danke für die Erläuterung Götz :thumbup:

Sehe gerade ,Du hast als Referenzkasten einen sehr dunkelfarbenen Kasten mit sogar schwarzem Dach verwendet :o .

Interessant wäre der Temperaturvergleich mit einem Holzkasten, welcher besonders mit der Farbgebung möglichst dem Konkurrenzkasten angepasst ist.

Wie ja unsere Messungen gezeigt haben, lässt sich besonders mit einem hellen Kasten der Temperaturanstieg merklich reduzieren.
Waechter hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 12:06 In diesem Vergleich war die Holzbbox nicht schlechter.
Bin mir ziemlich sicher, dass mit Farblich identischen Kästen, der Holzkasten dann sogar besser abschneiden würde.


Bezügl. Atmungsaktivtät der Plastikkästen stimme ich Siegrid zu, für mich sind das an die Wand geschraubte Tupperschüsseln.
Die Fassade selbst bietet bei dem an der Rückseite offenem System kaum Feuchtigkeitsaustausch, sofern die Fassade fachgerecht gegen Feuchtigkeit ausgeführt ist.

Kasten groß - Kopie.JPG

LG
Markus
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Re: Versuche zur Nistkastenkühlung

Beitrag von Waechter »

Markus hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 17:49 Hallo Götz,

ah, jetzt ist die Lüftungsfunktion klar :idea: danke für die Erläuterung Götz :thumbup:

Sehe gerade ,Du hast als Referenzkasten einen sehr dunkelfarbenen Kasten mit sogar schwarzem Dach verwendet :o .

Interessant wäre der Temperaturvergleich mit einem Holzkasten, welcher besonders mit der Farbgebung möglichst dem Konkurrenzkasten angepasst ist.

Wie ja unsere Messungen gezeigt haben, lässt sich besonders mit einem hellen Kasten der Temperaturanstieg merklich reduzieren.

Bin mir ziemlich sicher, dass mit farblich identischen Kästen ein Temperaturunterschied kaum noch feststellbar wäre.

Bezügl. Atmungsaktivität der Plastikkästen stimme ich Siegrid zu, für mich sind das an die Wand geschraubte Tupperschüsseln.
Die Fassade selbst bietet bei dem an der Rückseite offenem System kaum Feuchtigkeitsaustausch, sofern die Fassade fachgerecht gegen Feuchtigkeit ausgeführt ist.

Kasten groß - Kopie.JPG

LG
Markus
Hallo Markus, zum schwarzen Dach mit Teerpappe muss ich bei diesem Kasten noch sagen, dass unter der Teerpappe eine doppelte 3 mm dicke Isolationsschicht ist und sich die erhitzte Teerpappe zusätzlich wölbt und keinen direkten Kontakt mit dem 20mm dicken Holzdach hat.
Teerpappe plus Isolation.jpg
Bei den neu gebauten Meisenkästen Typ-45°, habe ich die Isolation mit Korkplatten gemacht, werde die Wirkung messen und notfalls nachbessern.

Gruß Waechter ;)
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Mit Kork-2024-06-14-BiB min.jpg
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