Adoptivküken in bestehender Kolonie einsetzen
Verfasst: Sa 28. Aug 2021, 15:13
Wie kam es dazu:
Am 3. Juli brachte mir eine Freundin einen aus dem Nest gefallenen Mauersegler.
Die Wildtierstation war geschlossen, der Segler sah gut aus hatte aber schon einige Stunden auf der Fensterbank verbracht, als Gastgeschwister bot sich der Kasten 6 an mit 3 Jungen von 24 Tagen.
Ich habe den "Städter" eingesetzt wo er noch 18 Tage versorgt wurde und, einen Tag nachdem seine Geschwister ausgeflogen waren, am 20. Juli ausflog.
Anfang Juli hat sich sowohl die UNB wie auch die Leitung der Wildtierstation die Kolonie mitsamt der Kontrollmöglichkeiten angesehen.
Am 17.7. wurden 4 Jungvögel eingesetzt:
- die Zugesetzten aus Kasten 1 und 5 flogen bald aus, was wir auch vermuteten
- die Zugesetzten aus Kasten 3 und 12 flogen mit den "Kastenbesitzern" aus.
Hier hatten wir darauf geachtet, dass die Segler ein gutes Gewicht hatten. Es kam aber die Frage auf ob es vielleicht besser wäre Segler einzusetzten, die sich schlecht füttern ließen??
Da es keinerlei Abwehr bei den Seglern kam beschlossen wir, weite Segler einzusetzen.
Am 22.7. wurden 6 Segler eingesetzt:
- die Zugesetzten aus Kasten 1 und 5 flogen wieder zeitnah aus.
- in Kasten 3 und 12 setzten wir jetzt das zweite Küken, als Sorgenkind, dazu.
- in Kasten 8 und 10 setzten wir zu drei eigenen, einen Segler mit Normalgewicht.
Am 6.8. wurden 2 Segler eingesetzt:
- in Kasten 9 und 11
hier ist ein Segler verstorben; den noch verbliebenen und einen mir gebrachten Segler wurden einige Tage später in die Wildtierstation übergeben weil die Altvögel kaum noch fütterten und wir für einige Tage nicht zu Hause waren.
Zusammenfassung:
Die in Kasten 1 und 5 eingesetzten Segler waren im ausflugfähigem Alter und zeigten kein Interesse mehr an Familienbildung.
Die in Kasten 3 und 12 eingesetzten gut genährten Segler flogen fast zur gleichen Zeit aus wie die "Hausbesitzer".
Das in Kasten 3 zugesetzte "Sorgenkind" flog schon nach 4 Tagen aus und ich hoffe, dass mir die Krankenakte mehr Aufschluss darüber gibt
Das in Kasten 12 zugesetzten "Sorgenkind" war durch seine Hyperaktivität sehr auffällig und ich bezweifelte einen guten Ausgang. Am dritten Tag aber lag dieses einst zappelige Küken ruhig zwischen seinen Artgenossen und flog zwei Tage vor seinen Geschwistern aus.
Die in Kasten 8 und 10 eingesetzten waren der 4te im Gelege und flogen fast zur gleichen Zeit aus wie die Halbgeschwister (hier half mir immer als Unterscheidung die Beringung der Jungvögel aus der Wildtierstation)
Beim Zusetzten in Kasten 9 und 11 habe ich folgenden Fehler gemacht:
die Diskrepanz (Gewicht Alter Mobilität) zwischen unseren und den Zugestzten war bei einem Segler zu groß. Einfacher ausgrdrückt: unsere Segler waren zu dick / dominant.
Bilanz
- haben Segler ein gewisses Alter erreicht sind sie nicht mehr am Familienleben interessiert sondern sie sind auf Kurs; ausfliegen. Trotzdem gab es keine Abwehr seitens der Altvögel - alles harmonisch
- in drei Kästen gab es, 15 oder 18 Tage, vier Segler. Hier haben wir daraus geachtet, dass alle Segler in guter Verfassung waren und die Wetterlage und somit das Nahrungsangebot, gut war.
- in Kasten 3 verlängerte sich die Fütterungszeit aufgrund des zugesetzten Seglers um 11 Tage. Hier hatte ich irgendwann den Verdacht, dass der Segler nicht mehr genug zunahm und ich mir die Frage stellte: warum?
Bleibende Fragen:
gibt es innerhalb der Fütterungszeit einen Rythmus der durch die Jungsegler bestimmt wird? Auf Nachfrage bei einer "Päpplerin" wurde mir bestätigt, dass Jungsegler nach gewisser Zeit weniger Betteln egal wie schwer sie sind. Ein Idealgwicht somit nur mit "Zwangsfütterung" möglich ist. Diesen und ähnlichen Fragen will ich während der nächsten Wochen und Monaten nachgehen um im nächsten Jahr besser vorbereitet zu sein.
Ich möchte aber allen, die die Möglichkeit haben Jungvögel in ihrer Kolonie einzusetzen, dazu ermutigen. Erkundigt euch ob es in eurer Nähe einen Bedarf dorthingehen gibt.
LG
Am 3. Juli brachte mir eine Freundin einen aus dem Nest gefallenen Mauersegler.
Die Wildtierstation war geschlossen, der Segler sah gut aus hatte aber schon einige Stunden auf der Fensterbank verbracht, als Gastgeschwister bot sich der Kasten 6 an mit 3 Jungen von 24 Tagen.
Ich habe den "Städter" eingesetzt wo er noch 18 Tage versorgt wurde und, einen Tag nachdem seine Geschwister ausgeflogen waren, am 20. Juli ausflog.
Anfang Juli hat sich sowohl die UNB wie auch die Leitung der Wildtierstation die Kolonie mitsamt der Kontrollmöglichkeiten angesehen.
Am 17.7. wurden 4 Jungvögel eingesetzt:
- die Zugesetzten aus Kasten 1 und 5 flogen bald aus, was wir auch vermuteten
- die Zugesetzten aus Kasten 3 und 12 flogen mit den "Kastenbesitzern" aus.
Hier hatten wir darauf geachtet, dass die Segler ein gutes Gewicht hatten. Es kam aber die Frage auf ob es vielleicht besser wäre Segler einzusetzten, die sich schlecht füttern ließen??
Da es keinerlei Abwehr bei den Seglern kam beschlossen wir, weite Segler einzusetzen.
Am 22.7. wurden 6 Segler eingesetzt:
- die Zugesetzten aus Kasten 1 und 5 flogen wieder zeitnah aus.
- in Kasten 3 und 12 setzten wir jetzt das zweite Küken, als Sorgenkind, dazu.
- in Kasten 8 und 10 setzten wir zu drei eigenen, einen Segler mit Normalgewicht.
Am 6.8. wurden 2 Segler eingesetzt:
- in Kasten 9 und 11
hier ist ein Segler verstorben; den noch verbliebenen und einen mir gebrachten Segler wurden einige Tage später in die Wildtierstation übergeben weil die Altvögel kaum noch fütterten und wir für einige Tage nicht zu Hause waren.
Zusammenfassung:
Die in Kasten 1 und 5 eingesetzten Segler waren im ausflugfähigem Alter und zeigten kein Interesse mehr an Familienbildung.
Die in Kasten 3 und 12 eingesetzten gut genährten Segler flogen fast zur gleichen Zeit aus wie die "Hausbesitzer".
Das in Kasten 3 zugesetzte "Sorgenkind" flog schon nach 4 Tagen aus und ich hoffe, dass mir die Krankenakte mehr Aufschluss darüber gibt
Das in Kasten 12 zugesetzten "Sorgenkind" war durch seine Hyperaktivität sehr auffällig und ich bezweifelte einen guten Ausgang. Am dritten Tag aber lag dieses einst zappelige Küken ruhig zwischen seinen Artgenossen und flog zwei Tage vor seinen Geschwistern aus.
Die in Kasten 8 und 10 eingesetzten waren der 4te im Gelege und flogen fast zur gleichen Zeit aus wie die Halbgeschwister (hier half mir immer als Unterscheidung die Beringung der Jungvögel aus der Wildtierstation)
Beim Zusetzten in Kasten 9 und 11 habe ich folgenden Fehler gemacht:
die Diskrepanz (Gewicht Alter Mobilität) zwischen unseren und den Zugestzten war bei einem Segler zu groß. Einfacher ausgrdrückt: unsere Segler waren zu dick / dominant.
Bilanz
- haben Segler ein gewisses Alter erreicht sind sie nicht mehr am Familienleben interessiert sondern sie sind auf Kurs; ausfliegen. Trotzdem gab es keine Abwehr seitens der Altvögel - alles harmonisch
- in drei Kästen gab es, 15 oder 18 Tage, vier Segler. Hier haben wir daraus geachtet, dass alle Segler in guter Verfassung waren und die Wetterlage und somit das Nahrungsangebot, gut war.
- in Kasten 3 verlängerte sich die Fütterungszeit aufgrund des zugesetzten Seglers um 11 Tage. Hier hatte ich irgendwann den Verdacht, dass der Segler nicht mehr genug zunahm und ich mir die Frage stellte: warum?
Bleibende Fragen:
gibt es innerhalb der Fütterungszeit einen Rythmus der durch die Jungsegler bestimmt wird? Auf Nachfrage bei einer "Päpplerin" wurde mir bestätigt, dass Jungsegler nach gewisser Zeit weniger Betteln egal wie schwer sie sind. Ein Idealgwicht somit nur mit "Zwangsfütterung" möglich ist. Diesen und ähnlichen Fragen will ich während der nächsten Wochen und Monaten nachgehen um im nächsten Jahr besser vorbereitet zu sein.
Ich möchte aber allen, die die Möglichkeit haben Jungvögel in ihrer Kolonie einzusetzen, dazu ermutigen. Erkundigt euch ob es in eurer Nähe einen Bedarf dorthingehen gibt.
LG