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Hamburg
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Erstbezug?

Beitrag von Hamburg »

Guten Morgen,
vor drei Jahren habe ich Schwalbennester an einem Brückenbogen in Hamburg Wilhelmsburg aufgehängt und anfangs auch regelmäßig kontrolliert. Im letzten Jahr war ich auch öfter vor Ort und konnte keine Aktivität erkennen.
Gestern bin ich spazieren gegangen und konnte mein Glück kaum fassen, sichtbare Kotspuren an einem der Nester. Die Nester sind leider sehr schwer zu erreichen, ohne gefahrzulaufen ins Wasser zu fallen.
Jetzt zu meiner Frage: Könnt ihr mir sagen, ob es sich um Schwalbenkot handelt und ob es noch andere Vögel gibt die ein derartiges Kotbild hinterlassen?
Ich kann es noch immer nicht fassen das ich den vermeintlichen Erstbezug verpasst haben soll.
Gespannt warte ich auf eine Antwort.
Gruß aus Hamburg

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Andreas
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Re: Erstbezug?

Beitrag von Andreas »

Guten Morgen x,

das ist ja eine Top-Lage 😀

Ich glaube aber, dass ich Dich enttäuschen muss: Wären Mehlschwalben eingezogen, hätten sie vermutlich den Einflug etwas mit Baumaterial aus Lehm/Erde verkleinert. Da das hier nicht der Fall ist, gehe ich eher von einem regelmässigen Schlafgast aus, der das geschützte Versteck in der Nacht nutzt. Ich tippe auf Blaumeise.
Hamburg
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Re: Erstbezug?

Beitrag von Hamburg »

Blaumeise ist auch süß, aber wir wollen Schwalben und der Sommer lässt noch auf sich warten.
Dieses Jahr werde ich genauer beobachten.
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Thomas-NRW
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Re: Erstbezug?

Beitrag von Thomas-NRW »

Hallo Hamburg und Andreas,
für mich sieht es schon so aus , als ob der Kot von Jungvögeln aus dem Nest entsorgt worden ist , ev. sogar von jungen Mehlschwalben.
Da ich ausnahmslos Kunstnester ( die meisten vom gleichen Hersteller) am Haus habe, kann ich sagen , daß nicht alle Einfluglöcher verkleinert wurden .
Bei vielen Höhlenbrütern ( Meisen ) wird der Kot der Jungvögel ja auch von den Altvögeln entsorgt, wobei ja auch meist der Brutraum tiefer liegt, als bei deinem Nest , was dann ev. auch dazu führen könnte, daß der Kot dann wie bei Deinem Nest entsorgt werden könnte .
Du musst halt in der kommenden Saison während der Brutzeit die Nester beobachten.
Woraus hast du deine Nester denn gefertigt ? Anbei zwei Fotos von belegten Kunstnestern mit Kot der Jungschwalben .
Schöne Grüße, Thomas.
Dateianhänge
Einflug verkleinert
Einflug verkleinert
F9691226-E006-4DC9-A09E-6ACF28DD74B7.jpeg (195.29 KiB) 631 mal betrachtet
Einflug nicht verkleinert
Einflug nicht verkleinert
MS Nistpl.: 29 (s.`15 ,'16 erste Brut )
Erw. MS : 11 Paare
1.Ankunft. : 22.04.'23
Eing.: 10 P.,Altp.1später ni.mehr da 😢
Juv. :24, 22.07.11 ausgef.
Verlob. 1
MES : 28 K.nest.
Erw. : 11 P.
1. Ank. 22.04./15 P.
Rauchschw.: 3 Kunstn. Ansiedl.-vers.'23.
Hamburg
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Re: Erstbezug?

Beitrag von Hamburg »

Oh, die Fotos sind super.

Vielen Dank und wenn ich die Kotspuren an deinen Nestern betrachte, sieht es wirklich sehr ähnlich aus.
Die Nester habe ich auf meinem Küchentisch gebaut und sie bestehen aus mehreren Materialien.
Lehmputz gemischt mit Gips, Blumenerde und Sägespänen. Als Kern benütze ich eine zerschnittene Styroporkugel. Mit ein wenig Übung geht es echt schnell von der Hand.
Ich denke das ich für diese Saison noch ein paar Nester baue und das ganze ein wenig kuscheliger mache. Im allgemeinen ist es ja auch sehr unwahrscheinlich das Schwalben in einem Brückenbogen ansiedeln... :thumbup:
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Thomas-NRW
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Re: Erstbezug?

Beitrag von Thomas-NRW »

Hallo,
so unwahrscheinlich ist das Bauen von Nestern an Brücken garnicht, dazu gab es auch hier im Forum schon Bilder .
Ich persönlich kenne auch Nester unter den Trapezblechdächern von Tankstellen oder auf Stahlträgern.
Wichtig ist den Mehlschwalben ein gewisser Schutz von oben , der nicht zu knapp sein sollte.
MS Nistpl.: 29 (s.`15 ,'16 erste Brut )
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Hamburg
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Re: Erstbezug?

Beitrag von Hamburg »

Spannend,
was meinst du mit einem gewissen Schutz von oben in cm?
Ich könnte das obere Holzbrett ja auch noch verbreitern um mehr Schutz zu bieten und hast du eine Idee wo ich die von dir erwähnten Beiträge finden kann?
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Biebser
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Re: Erstbezug?

Beitrag von Biebser »

Hallo Hamburg,
kannst du die Nester weiter unten installieren, da wären diese besser geschützt. Hab es mal versucht einzuzeichnen.
Gibt es in der Nähe Mehlschwalben, kannst du mit Lockrufe anlocken?
Dateianhänge
Screenshot_2024-01-28-18-23-03-215_com.android.chrome-edit.jpg
Screenshot_2024-01-28-18-23-03-215_com.android.chrome-edit.jpg (18.57 KiB) 595 mal betrachtet
14 Mehlschwalben Kunstnester,
1Paar (21), 3JV, Erstansiedlung
1Paar (22), 6JV
4Paare (23), 17JV
Hamburg
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Re: Erstbezug?

Beitrag von Hamburg »

Es ist ein wenig schwierig dort anzukommen, aber es gäbe zwei Möglichkeiten dort Nester anzubringen.
Ich könnte sie direkt an den Beton mit Montagekleber kleben oder aber eine Hilfskonstruktion bauen und diese dann ähnlich den anderen am Geländer befestigen.
Am liebsten wäre mit etwas zum Einstecken oder Klemmen. Ich werde noch einmal hinlaufen und gucken, ob es noch andere Möglichkeiten gibt.
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H.-G.
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Re: Erstbezug?

Beitrag von H.-G. »

Moin Hamburg!
Was den Einzug betrifft, da bin ich sozusagen " Team Andreas". Auch mein erster Gedanke war, dass Mehlschwalben die Einfluglöcher verkleinert hätten - da hatte ich Andreas' Post noch gar nicht gelesen. Die Einflugöffnungen sind einfach zu groß, als dass ich mir dahinter brütende Mehlschwalben vorstellen kann. Bei der Lage der Nester könnte z.B. gut der Zaunkönig der "Hausbesetzer" sein. Es würde mich nicht erstaunen, wenn der noch das ein oder andere Kunstnest zweckentfremdet. Auch für die Kotspuren kann er verantwortlich sein. Natürlich aber auch Meisen, Rotschwänzchen oder Feldsperlinge - um nur einige mögliche Kandidaten zu nennen. Solltest Du kurz vor Sonnenuntergang mal mit einem Fernglas vor Ort sein, kannst Du das Rätsel ja vielleicht selber lösen.
Auch ich habe mich gefragt, warum Du die Nester nicht weiter nach hinten gesetzt hast, wie es ja auch Martin (@Biebser) vorschlägt, kann mir aber gut vorstellen, dass der Platz weiter unter der Brücke zu schwer zu erreichen ist. Der jetzt gewählte Platz liegt m.E. zu offen. Für Mehlschwalbennester ist sicher auch Regen ein großer Feind, da er die Nester aufweichen und damit zum Absturz bringen würde. Die Kunstnester mögen widerstandsfähiger sein - aber das wissen die Schwalben nicht. Sie sind wahrscheinlich genetisch auf mehr Schutz programmiert. Auch Rabenvögel könnten da recht nah herankommen.
Ich habe gerade erst Deine letzte Antwort gelesen. Wenn es möglich ist, setze einige neue Nester nach hinten. Das würde den Anreiz für die Mehlschwalben sicher erhöhen. Lass aber das Nest mit den Kotspuren auf jeden Fall an seinem Platz. Sollten wir uns geirrt haben, ginge kein Brutplatz verloren. Denn wenn nur an dieser Stelle Kotspuren zu finden sind, wäre das in meinen Augen das einzige (kleine) Argument für eine Brut: Fremdbesetzer würden sehr wahrscheinlich häufige den Schlafplatz wechseln und auch "kennzeichnen" - Brüter würden aber eher nur das Brutnest verschmutzen.
Ansonsten machen Deine Nester auf mich den Eindruck, ein guter Anreiz zum Weiterbauen zu sein :thumbup: . In etwas geschützterer Lage könnte das noch besser funktionieren - es sei denn, Hamburger Mehlschwalben mögen generell keine Brücken. Dann sollten sie aber hier die berühmte Ausnahme von der Regel machen ;) .
LG H.-G.
30 Nistplätze,
2021: 15 belegt, 13 erfolgreich, 25 (bis 30)JV
2022: 42 JV in 16 Nestern, 3 Brutaufgaben
2023: 48 JV in 19 Nestern, 2 JV tot
Kameras: 19