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Bodensee Mauersegler
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ohne Worte....

Beitrag von Bodensee Mauersegler »

Sonntag, 19. Juni 2016, 09:50
ohne Worte..... die einem da nämlich fehlen
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17 Mehlschwalbenkästen, 1 Brutpaar
19 Mauerseglerkästen,
7 Brutpaare
15 Jungsegler ausgeflogen 2023
Lawedo

Re: Rauchschwalben Ankunft und Brutgeschehen 2016

Beitrag von Lawedo »

Montag, 20. Juni 2016, 09:16
unglaublich - - - - > wir Menschen sind doch einfach nur .........

Nachtrag zu unserem 6ten Schwalbenpärchen. Das erste Nest, welches Sie gewählt hatten, scheint nicht mehr optimal zu sein. Nun bauen sie ein neues Nest auf einer Kabellampe, mitten im Stall, wo sie sich sicher fühlen. Stecker der Kabellampe haben wir natürlich schon gezogen. Nicht, dass das Nest mal unter Strom steht.
fuerte11

Bin sehr traurig...

Beitrag von fuerte11 »

Zitat von »Puschel«

Hallo Dieter,
ja so wird es wohl sein. Aber trotzdem irgendwie traurig, wenn die beiden Schwalben neben dem leeren Nest sitzen.
Versuche doch die Schwalben mit Heimchen (mittlere Größe) zu füttern. Bei mir ging das ja recht gut, und ich konnte
dadurch 2 Schwalbenjunge retten. Die Zwerge sperren wenn sie hungrig sind, gleich die Schnäbelchen auf.
Gott sei Dank, soll das Wetter die nächsten Tage besser werden, zumindest bei uns in Franken.

Beja, hast Du wohl auch schonmal zugefüttert?

Grüße
Anja
Hallo miteinander, ich habe mich letztes Jahr hier registriert, nachdem ich hocherfreut über die Seite gestolpert war und hab Euch zugegebenermaßen dann nicht wirklich oft besucht. Allerdings hab ich auch ein paar gute Antworten auf meine Fragen bekommen. Unser einziges Nest am Haus ist auch dieses Jahr wieder seit Anfang Mai von Rauchschwalben bewohnt. Vorgestern und heute habe ich zu meinem Entsetzen 2 tote Küken (heißen die bei Schwalben auch Küken??) gefunden. Jetzt hab ich hier gelesen, daß es tatsächlich sein kann, daß die Tiere verhungern. Schlecht genug war das Wetter in den letzten Wochen hier allemal - Regen, Regen und nochmal Regen und dazu unterirdische Temperaturen für die Jahreszeit.

Ich frag mich jetzt natürlich: Sind sie tatsächlich verhungert und werfen die Eltern sie dann aus dem Nest? Oder kann es sein, daß sie aus dem Nest "gefallen" sind, was ich mir überhaupt nicht vorstellen kann??? Das Nest hängt hier wirklich schon Jahrzehnte und so was hab ich bisher noch nie gesehen.... Ich könnte heulen. Und kann mir jemand sagen, wie groß im Durchschnitt ein Gelege ist? Ich denke (noch) sind Junge da, kann es aber nicht überprüfen, weil das Nest absolut unzugänglich ist und ich mir auch nicht den Hals brechen möchte. Und wenn keine Jungen mehr da wären - würden dann die Eltern überhaupt noch hierbleiben???

Ich weiß, das sind vermutlich ziemlich dämliche Fragen, die von meiner Ahnungslosigkeit zeugen, aber wie oben schon gesagt: Ihr habt mir letztes Jahr schon sehr geholfen und ich finde das hier wesentlich netter, als wild in der Gegend rumzugooglen... Wäre schön, wenn ich ein paar Antworten bekommen könnte, bin momentan ziemlich am Boden zerstört und kann es eigentlich nicht fassen....

Danke an alle (unbekannterweise)!



Liebe Grüße, Petra
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kaninchenzuechter
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Dritter Versuch

Beitrag von kaninchenzuechter »

Mittwoch, 6. Juli 2016, 22:31
Liebe Petra, es gibt keine dämlichen Fragen, sondern nur dämliche Antworten. Im nächstem Beitrag will ich auf Deine Fragen eingehen, wobei Du auch hier schon einige Antworten findest:
Ich denke: „wer richtig kluge Antworten geben will, muss das theoretische auch durch praktisches Wissen belegen können. Was die Mauersegler betrifft, kann ich es nicht. Deshalb frage ich gleich einmal: „was verfüttern eigentlich die Mauersegler ihren Küken?“ Ich lese gern die Berichte der Mauerseglerfreunde..
Über Rauchschwalben weiß ich mehr. Schon als Kind habe ich beobachtet, wie die Schwalben Junikäfer verfütterten. Es sind große leicht zu fangende Beutetiere,. Von Mücken allein werden die Schwalben nicht satt. Doch wo findet man noch die mit dem Maikäfer verwandten Junikäfer?. Durch den massiven Einsatz von Insektiziden und Pflanzenschutzmitteln sind viele Insekten nahezu ausgestorben. Mit den Insekten sterben auch die Vögel. So gibt es jetzt schon ganze Landstriche, in denen man keine Schwalben mehr sieht. Doch nicht nur den Tot der Insekten und Vögel nehmen die Marionetten das Großkapitals in der Europäischen Union in Kauf. So hat man neulich beschlossen, das unter Krebsverdacht stehende Pflanzenschutzmittel Glyphosat weitere 18 Monate zu verwenden. Dabei wird schon viel zu viel Lebensmittel erzeugt. Die Bauern werden gezwungen ihre wertvolle eiweißreiche Milch wie Jauche auf dem Feld auszugießen. Wenn wenigsten ein Bruchteil davon bei den Bedürftigen ankäme. So sind die Menschen in den Winterquartieren unserer Schwalben infolge akutem Eiweißmangel gezwungen Schwalben zu essen.
Bei uns gibt es viele Trockenwiesen, die landwirtschaftlich wenig geeignet sind. Um Stillegungsprämie zu kassieren, verlangt die EU, dass die Wiesen gemäht werden. Dies geschieht mit riesigen Rasenmähern, was kaum eine Schlange, Echse, Frosch oder Kröte überlebt. Früher haben wir das alte Gras auf den Wiesen im zeitigstem Frühjahr umweltfreundlich abgebrannt. Kein Tier kam zu Schaden. Es ist schlimm, wie die oben genannte Institution mit der Natur und den Menschen in der Lausitz umgeht. Mir kommt die Nachwendezeit wie ein furchtbarer Alptraum vor, der hoffentlich bald vorbei ist.


Doch nun etwas Positives:
Nicht alle Schwalben sind verhungert.
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Keiner hat mir bisher im Dorf berichtet, dass bei ihnen Schwalben verhungern sind. Morgens sammeln sich die Schwalben an mehreren Stellen im Dorf. Da ich um diese Zeit die Zeitung austrage, weiß ich Bescheid. Allein in der Dorfmitte zählte ich 50 Stück. Alles sind Schwalben aus erster Brut, welche man an den kurzen Gabelschwanz erkennt. Insgesamt müssten es über 100 in unserem kleinem Dorf sein (300 Einwohner). Warum sind aber gerade meine Schwalben verhungert?.
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Es lag an den Schwalben selbst. Das Paar am Kaninchenstall hat immer vom Morgengrauen bis zum Dunkelwerden gerackert. Dieses Paar saß morgens noch am Nest, wenn schon der Himmel voller Schwalben war. Besonders hat es mich geärgert, wenn abends ewig keine Schwalbe zum Füttern kam. Was haben die nur gemacht die ganze Zeit? Mich störte auch, das das Weibchen ewig die Küken huderte, obwohl es gar nicht so kalt war. Von Mutterliebe allein werden die Küken nicht satt.
Doch ich will nicht meckern. Heute hat sie das dritte Ei gelegt und beginnt mit den Brüten. Wenn ich demnächst in die Stadt fahre, werde ich eine Zoohandlung aufsuchen und mich nach Grillen erkundigen. Es kann doch nicht sein, dass ausgerechnet beim Kaninchezücheter, den man überall den Schwalbenfotograf nennt, die Schwalben verhungern. Es ist ein wirklich liebenswertes Paar. Drückt die Daumen, damit der dritte Versuch ein Erfolg wird.
Du hast schon Recht liebe Petra. Es ist schon traurig.. So richtig traurig bin ich , wenn ich meine Kaninchen füttere. Dann erwartet mich schon meine alte Schwalbendame. Wir stehen uns gegenüber. Sie könnte mir in die Nase picken. Manchmal sitzt sie stundenlang auf dem Nest, als ob sie brütet. Ihr habe ich alle meine Beiträge hier im Forum zu verdanken. Leider ist das Männchen nicht zurück gekommen. Es flog immer durch die Tür über meine Terrasse an mir vorbei.

So, nun lasst mich bitte allein. Ich sitze noch ein Weilchen auf der Terrasse und warte, bis es dunkel wird. Bald kommen sie, die Geister der Nacht. Wie mein altes Schwalbenmännchen fliegen sie durch die geöffnete Tür direkt an meinem Kopf vorbei. Ich werde sie wohl nie verstehen. Ich kann sie nicht mal hören. Dabei schreien sie die ganze Zeit, um zu sehen.
Gute Nacht

Dieter
Lawedo

Re: Rauchschwalben Ankunft und Brutgeschehen 2016

Beitrag von Lawedo »

Freitag, 8. Juli 2016, 13:31
Es tut mir sehr Leid Dieter, dass Deine Schwalben verhungert sind. Aber ich glaube es ist halt, wie überall in der Tierwelt, wo es doch Elterntiere gibt, die scheinbar mit einer Aufzucht ihrer Nachkommen, einfach überfordert sind. Ich glaube schon fast, dass da auch genetisch etwas nicht ganz stimmt und dehnen einfach der Mutterinstinkt fehlt. Schau Dir unsere Hasendamen an. Wissen wir, ob eine Jungzippe die perfekte Häsin wird? Das kann beim ersten Mal bescheiden ablaufen und beim zweiten Mal perfekt oder auch nicht.

Schade, dass gerade Du so ein Schwalbenpärchen hast, wo Du doch alles, was in Deiner Macht steht, für sie tun würdest.
Da mag ich ja gar nicht mehr von meinen Rauchis schreiben. Die brüten hier an den unmöglichsten Stellen. Der größte Teil ist bei der zweiten Brut bei.

Aber lass Dich trösten. Auch ich habe so ein völlig unentschlossenes Schwalbenpärchen. Nun wurde ja ein neues Nest auf der Kabellampe gebaut und ich vermute nun dort auch Eier drin, denn Federn haben sie auch schon rein gelegt. Werde am Wochenende mal versuchen dort rein zu schauen.

Ich finde die momentane Schwalbenzeit, wo die ersten Jungen schon eine ganze Zeit mit in der Luft sind, die schönste Schwalbenzeit. Abends, finden sie sich alle zur gleichen Zeit ein, als wenn sie sich alle eine gute Nacht wünschen wollen. Einfach zu wunderschön. Ich bin jeden Tag auf das Neue begeistert und genieße diese wenigen wunderschönen Minuten sehr, in welchen sie so zahlreich hier umherfliegen.

Liebe Grüße
Lawedo
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kaninchenzuechter
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Re: Rauchschwalben Ankunft und Brutgeschehen 2016

Beitrag von kaninchenzuechter »

Sonntag, 10. Juli 2016, 14:57

Lawedo, ich bin nicht sentimental und weiß, was in der Natur geschieht, Amseln nehmen Finkennnester aus, Elstern und Eichelhäher holen sich junge Amseln und der Milan sucht nicht ohne Grund Nester der Rabenvögel auf, Ich habe sogar beobachtet, wie ein Seeadler ein Bussardnest ausrauben wollte. Manchmal kann man sehr interessante Luftkämpfe beobachten. Darüber zu urteilen, steht uns Menschen nicht zu. Schließlich gibt es die Vögel schon viel länger als uns und es hat bestens funktioniert. (Artenvielfalt). Nicht das Individuum sondern die Art zählt. Ihr müsst doch zugeben, so schlecht sieht es doch in unserem Dorf mit der Art nicht aus. (Klickt auf die Bilder des vorhergehenden Beitrages).
Ich bin sehr froh, dass ich wieder ein Paar habe, was regelmäßig brütet auch wenn es nicht das beste Paar ist.. So etwas ist nicht selbstverständlich, wie ich aus dem Affentheater welches sichim Fahradschuppen abspielt, schlussfolgern muss (steht alles im Forum).
Ich habe sehr interessante Videos aufgenommen. Nestbau, Fütterung, Verhalten der Küken im Nest bei Nahrungsmangel u.s.w. Vieles, was ich beobachtet habe ist auch für mich neu. Zu gern möchte ich das mit einer erfolgreichen Brut abschließen. Ich mache das nicht für mich allein. Auch die Leser des Forums sollen einmal was davon haben. Deshalb noch einmal die Bitte: „drückt de Daumen , dass es diesmal klappt“.

Gruß Dieter

p.s. Sag mal Petra:“handelt es sich bei Dir wirklich um Rauchschwalben oder könnten es nicht Mehlschwalben sein?“. Rauchschwalbennester sind in der Regel leicht zu erreichen, da sie sich innerhalb eines Gebäudes befinden.
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kaninchenzuechter
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Können Schwalben zählen?

Beitrag von kaninchenzuechter »

Sonntag, 17. Juli 2016, 12:50
So weit ich mich erinnern kann besteht die die erste Brut immer aus 5 Eiern und die zweite Brut aus 3 Eiern. Mein Paar hat 4 Eier gelegt. Heute sind nur noch 3 Eier im Nest. Ein Ei mit Embryo lag auf dem Erdboden. Ist es zufällig aus dem Nest gefallen oder wurde es absichtlich infolge des schlechten Wetters aus dem Nest geworfen?
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Gruß Dieter
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Die ersten Küken sind geschlüpft.

Beitrag von kaninchenzuechter »

Mittwoch, 20. Juli 2016, 12:25
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Puschel
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Re: Rauchschwalben Ankunft und Brutgeschehen 2016

Beitrag von Puschel »

Donnerstag, 21. Juli 2016, 12:06
Hallo liebe Schwalbenfreunde,

solch ein Jahr hatte ich auch noch nicht.
Die Schwalben haben erst sehr spät angefangen zu brüten, und dann wurden sie von den Elstern geraubt :(
Seitdem tut sich nicht mehr viel. Mein Schwalbenpärchen baute dann zwar nochmal ein Nest, aber bis heute wird
nicht gebrütet - kein Ei in Sicht ?(

Grüße Anja
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Re: Rauchschwalben Ankunft und Brutgeschehen 2016

Beitrag von kaninchenzuechter »

Donnerstag, 21. Juli 2016, 21:41
Liebe Naturfreunde,
es gibt viele Gründe, warum unsere Kulturfolgern immer weniger werden. Ein Grund besteht darin, dass wir deren Feinde immer weniger bekämpfen b.z.w. von Ortschaften fernhalten.
Noch vor reichlich 100 Jahren gab es keine Brutschränke. Alles musste von Glucken ausgebrütet werden und alle Tiere waren draußen auf dem Hof. Logisch, dass der Bauer auf Elstern nicht gut zu sprechen war. Ich erinnere mich, dass wir als Kinder auf die hohen Bäume geklettert sind und Elsternester ausgenommen haben. Den Schwalben war es Recht, wenn die Elstern vertrieben wurden.
Auch große Greifvögel hat man von Ortschaften fern gehalten, denn wer wollte schon seine Hühner, Ente und Gänse als Beute hergeben. Der Storch nutzte das aus. Er hat seine Nester dort gebaut, wo sich die Adler nicht trauen hin zufliegen. Ohne Einfluss des Menschen gebe es keine Kulturfolger.
Liebe Anja, da es schon das zweite mal passiert ist, muss man damit rechnen, dass auch nächstes Jahr wieder die Nester ausgenommen werden. Frag bitte mal beim Nabu und bei der Naturschutzbehörde nach, ob man da was machen kann.
Gruß Dieter