Hallo Ihr
,
mit den Hornissen ist es ein wenig wie bei den Mauerseglern.
Erstbesiedlung ist schwierig und dauert.
Sie erscheinen bei mir übrigens beide Mitte Mai.
Zu den Punkten, die angesprochen wurden:
Wie Olaf schon gesagt hat, wird immer wieder behauptet, Nestreste würden Königinnen anlocken.
Die Erfahrung kann ich nicht bestätigen.
Sie nutzen das alte Nest nicht wieder, aber ich konnte beobachten, dass Jungkönigen an der Stelle einen Nestplatz suchen, an der sie geschlüpft sind. Wenn sich dann noch ein altes Nest dort befindet, bauen sie nur, wenn noch sehr viel Platz vorhanden ist.
Sicherer ist es das alte Nest zu entfernen.
Aus diesem Grund hat sich wohl die Ansicht entwickelt, Nestreste würden neue Hornissen anlocken.
Ein einmal besetzer Kasten, aus dem Jungköniginnen hervor gegangen sind, wird oft jedes Jahr genutzt.
Ich habe mal gelesen, Hornissen würden eher an Laubbäumen suchen. Ob das stimmt, weiß ich nicht.
Blechleisten würde ich nur an den Kästen anbringen, wenn der Specht sonst alles in Grund und Boden zimmert.
Meiner Erfahrung nach laufen sie lieber auf Holz.
Wichtig ist das Mikroklima im Kasten. Es sollte für die Anfangszeit schön warm sein, da die Königin alles selber erledigen muss: Bauen, Nahrung für sich suchen, Eier legen und die Brut mit ihrem Körper wärmen. Die Brut braucht eine Temperatur von ca. 30°C um sich zu entwickeln.
Aus diesen Gründen suchen sich die Königinnen oft erst mal einen kleineren Hohlraum um zu starten. Hat das Nest dann eine gewisse Größe erreicht, ziehen sie um. Das nennt sich Filialbildung.
Wenn ein großer Kasten also zu Saisonstart nicht belegt wird, hat man eine zweite Chance, wenn Höhlen für Filialnester gesucht werden.
@Pascal, Du könntest also noch ein paar kleinere Vögelkästen an warmen Orten in deinem Garten verteilen. Gerne Holzbeton, kleines Einflugloch (es gibt bei Schwegler sogar extra eine Vorderwand für einen Hornissenstarterkasten.) Sie mögen gerne das Schwegler Modell mit dem spitz zulaufenden Dach, aber andere Vogelnistkästen werden auch genommen.
Am wichtigsten ist, dass man viele Königinnen in der Umgebung hat!
Und das ist im Bundesgebiet sehr unterschiedlich verteilt.
Sie brauchen auch bestimmt Blüten für die Nahrungsaufnahme. Da sie zu den Kurzkopfwepen gehören, brauchen sie "kurze Blüten" um an den Nektar zu kommen.
Mit Berberitze und Strauchmispel (Cotoneaster acutifolius - Spitzblättrige Strauchmispel) lockt man sie in den Garten.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!!
- Königin saugt Nektar an Strauchmispel