Donnerstag, 25. Juli 2013, 15:16
Hallo Naturfreunde!
Bei uns auf dem Land geht das Leben noch nach eigenen Regeln. Jeder kennt jeden, man hilft sich untereinander und tratscht natürlich auch über jeden. Wir sind wie eine große Familie. Wenn etwas zu tun ist machen alle mit wie z.B. beim jährlichen Schleppertreffen.
Neulich rief mich Manfred an. Ich möchte seine Kaninchen nach Rammler und Häsinnen trennen. Kannst Stroh mitnehmen.
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Bevor ich Manfreds Grundstück betrat warf ich einen Blick auf die Antenne meines Funkfreundes Reinhard.
Da sind ja u.a. Mehlschwalben auf der Antenne. Wo kommen die nur her?
Nachdem ich die die Kaninchen getrennt hatte, wollte ich wissen, ob er Mehlschwalben auf seinem Grundstück hat.
„ Die hätten mir gerade noch gefehlt. Ich habe schon genug Rauchschwalben!“.
Wie viel ist genug?
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Als er mir das dritte Nest gezeigt hatte, lief ich erst einmal nach Hause und holte den Fotoapparat. 17 Nester hat er mir gezeigt.
Er versicherte mir , das alle belegt waren. Einige brüten schon wieder.
Wahnsinn, so viele Schwalben auf dem Hof eines Kleinbauern!
Allerdings haben auch bei ihm infolge der schlechten Witterung nicht alle Jungschwalben überlebt.
Aber ich denke, die Natur gleicht das aus. Man sollte sich auch nicht über jeden Nesträuber aufregen. Die Räuber werden selbst ausgeraubt.
So nistete unmittelbar neben meinem Grundstück ein Elsternpaar. Nach einigen Luftkämpfen mit Nebelkrähen ist das Paar
verschwunden. Ein Eichelhäher, der sonst immer krächst, zeigte im Ort eine lieblich Stimme. Auf dem Rückflug zum Nest im angrenzendem Wald hatte er fast immer ein Jungvogel im Schnabel. Neulich sah ich einen Schwarzmilan über sein Nest kreisen. Den Eichelhäher habe ich seit dem nicht mehr gesehen.
Mein größtes Naturerlebnis in diesem Jahr war der Luftkampf eines Seeadlers mit zwei Bussarden. Durch den direkten Vergleich wird klar, was 2,50 m
Flügelspannweite bedeuten.Der Adler wurde laufend von oben aus angegriffen. Er wirkte plump und langsam. Doch plötzlich drehte er sich auf
den Rücken, seine Fänge waren nach oben gerichtet und hätten beinahe einen Bussard ergriffen.
Vor einigen Jahren sah man fast täglich Seeadler am Knappensee.
Es hieß, sie hätten alle Eichhörnchen gefressen. Ich sah lange Zeit kein Eichhörnchen. Jetzt sind sie wieder da.
Die Natur regelt das selbst. Sie braucht uns nicht!
Was wir als „Naturschutz„ bezeichnen ist nichts weiter als ein verzweifelter Versuch unseren Schaden wieder gut zu machen.
Gruß
Dieter