Re: Waschbär
Verfasst: Di 16. Apr 2024, 21:29
Hallo zusammen!
Nachdem ich im letzten Jahr selber zum ersten Mal einen Waschbären auf meiner Garage entdecken konnte und bei Freunden eine Waschbärin ihre Jungen unter einem Gartenhaus großzog, habe ich mich mehr mit dem Thema beschäftigt. Es kann sogar sein, dass der Link zum folgenden Artikel irgendwo aus dem Forum kam. Auch hier in Verl hat der Waschbär in den letzten Jahren deutliche Zuwächse geschafft. Ich erinnere mich gut an die Mitteilung eines Bekannten, dass auf einem Hof in ca fünf km Entfernung nach Pachtwechsel vom neuen Pächter/Jäger in einem Winter 18 Waschbären gefangen wurden. Eine Freundin, die Krötenzäune mitbetreut, berichtet von abgezogenen Krötenhäuten neben den Fangeimern - ein sicheres Indiz, dass der "Schwerverbrecher", wie er oben ironisch genannt wird, wieder zugeschlagen hat.
Der folgende Artikel hat mich sehr beeindruckt, da er weder polemisch, noch effekthascherisch über Folgen der 90-jährigen Waschbärbesiedlung berichtet. Dass ein Fallbeispiel baumbrütende MS im Harzvorland sind, machte mich vielleicht noch etwas betroffener. Ein zweiter Bericht geht in die selbe Richtung: Wir werden wohl irgendwie mit dem neuen Bewohner klarkommen müssen, weil wir ihn nicht mehr loswerden. Ein possierlicher, intelligenter und charismatischer Neubürger sagen die einen, ein ökologischer Alptraum für fast alle gefährdeten Arten sagen andere. Tatsache: er ist beides. Meine Freunde waren begeistert von den im Garten spielenden Jungtieren. Verständlich. Ich habe ein Video gesehen, in dem eine Waschbär zwei recht große Uhujunge erbeutet (das hätte ich lieber nicht gesehen ). Waschbären sind nicht schuldig oder hinterlistig und haben sicher nie darum gebeten, nach Deutschland gebracht zu werden. Das waren Menschen, die nicht mit solchen Konsequenzen gerechnet haben. Aber auch die Beutetiere, die hier z.T. an den Rand der Ausrottung gebracht werden, haben nicht um diesen neuen Mitbürger gebeten! So scheint es, dass Menschen diesen Fehler auch so weit wie möglich korrigieren sollten.
Meine persönlichen Konsequenzen werden dem Waschbären wohl kaum beeindrucken. Ich werde alles tun, damit er meinen Garten meidet und, sollte er meiner Kolonie zu nahe kommen, deutlich reagieren (elektrischer Weidezaun hält nicht nur Wölfe auf), hoffe aber, dass ich das nie muss. Vor allem werde ich Jäger, die hier ihre Verantwortung ernst nehmen, nicht verteufeln.
In einer Internetmitteilung erfuhr ich letztens, dass ein Metzger, der sich Jäger ist, Waschbären auch kulinarisch verwertet. Irgendwie habe ich zwar keine Lust auf Waschbärwurst - aber ganz sinnlos wäre das wohl nicht .
So hoffe ich, dass die kleinen, hübschen, zerstörerischen, bestialischen, intelligenten, charismatischen Räuber ihre Ausbreitung etwas verlangsamen. Das haben etliche Invasoren nach einem furiosen Start gemacht - ein Gefühl sagt mir aber, dass der Waschbär auch da eine Ausnahme macht.
Liebe Grüße H.-G.
Nachdem ich im letzten Jahr selber zum ersten Mal einen Waschbären auf meiner Garage entdecken konnte und bei Freunden eine Waschbärin ihre Jungen unter einem Gartenhaus großzog, habe ich mich mehr mit dem Thema beschäftigt. Es kann sogar sein, dass der Link zum folgenden Artikel irgendwo aus dem Forum kam. Auch hier in Verl hat der Waschbär in den letzten Jahren deutliche Zuwächse geschafft. Ich erinnere mich gut an die Mitteilung eines Bekannten, dass auf einem Hof in ca fünf km Entfernung nach Pachtwechsel vom neuen Pächter/Jäger in einem Winter 18 Waschbären gefangen wurden. Eine Freundin, die Krötenzäune mitbetreut, berichtet von abgezogenen Krötenhäuten neben den Fangeimern - ein sicheres Indiz, dass der "Schwerverbrecher", wie er oben ironisch genannt wird, wieder zugeschlagen hat.
Der folgende Artikel hat mich sehr beeindruckt, da er weder polemisch, noch effekthascherisch über Folgen der 90-jährigen Waschbärbesiedlung berichtet. Dass ein Fallbeispiel baumbrütende MS im Harzvorland sind, machte mich vielleicht noch etwas betroffener. Ein zweiter Bericht geht in die selbe Richtung: Wir werden wohl irgendwie mit dem neuen Bewohner klarkommen müssen, weil wir ihn nicht mehr loswerden. Ein possierlicher, intelligenter und charismatischer Neubürger sagen die einen, ein ökologischer Alptraum für fast alle gefährdeten Arten sagen andere. Tatsache: er ist beides. Meine Freunde waren begeistert von den im Garten spielenden Jungtieren. Verständlich. Ich habe ein Video gesehen, in dem eine Waschbär zwei recht große Uhujunge erbeutet (das hätte ich lieber nicht gesehen ). Waschbären sind nicht schuldig oder hinterlistig und haben sicher nie darum gebeten, nach Deutschland gebracht zu werden. Das waren Menschen, die nicht mit solchen Konsequenzen gerechnet haben. Aber auch die Beutetiere, die hier z.T. an den Rand der Ausrottung gebracht werden, haben nicht um diesen neuen Mitbürger gebeten! So scheint es, dass Menschen diesen Fehler auch so weit wie möglich korrigieren sollten.
Meine persönlichen Konsequenzen werden dem Waschbären wohl kaum beeindrucken. Ich werde alles tun, damit er meinen Garten meidet und, sollte er meiner Kolonie zu nahe kommen, deutlich reagieren (elektrischer Weidezaun hält nicht nur Wölfe auf), hoffe aber, dass ich das nie muss. Vor allem werde ich Jäger, die hier ihre Verantwortung ernst nehmen, nicht verteufeln.
In einer Internetmitteilung erfuhr ich letztens, dass ein Metzger, der sich Jäger ist, Waschbären auch kulinarisch verwertet. Irgendwie habe ich zwar keine Lust auf Waschbärwurst - aber ganz sinnlos wäre das wohl nicht .
So hoffe ich, dass die kleinen, hübschen, zerstörerischen, bestialischen, intelligenten, charismatischen Räuber ihre Ausbreitung etwas verlangsamen. Das haben etliche Invasoren nach einem furiosen Start gemacht - ein Gefühl sagt mir aber, dass der Waschbär auch da eine Ausnahme macht.
Liebe Grüße H.-G.